Ex-Botschafter will muslimische Touristen nach Jerusalem bringen

Der frühere US-Botschafter in Israel, David Friedman, sieht in der Förderung muslimischen Tourismus nach Israel einen Beitrag zum Frieden in Nahost.
Jerusalem – Der frühere US-Botschafter in Israel, David Friedman, sieht in der Förderung muslimischen Tourismus nach Israel einen Beitrag zum Frieden in Nahost. Sein "Friedman-Zentrum für Frieden durch Stärke" werde tausende muslimische Touristen nach Jerusalem bringen, "damit sie mit eigenen Augen sehen, wie Israel heilige Stätten wie die Al-Aksa-Moschee schützt", sagte Friedman laut örtlichen Medienberichten am Montagabend bei der Eröffnung des Zentrums in Jerusalem. Die Veranstaltung auf dem Gelände des historischen muslimischen Friedhofs "Ma'man Allah" (Mamilla) sorgte unterdessen für scharfe Kritik der Palästinenser.

(Symbolfoto: Tom Tihanyi/Pixabay)

Der frühere US-Botschafter in Israel, David Friedman, sieht in der Förderung muslimischen Tourismus nach Israel einen Beitrag zum Frieden in Nahost. Sein „Friedman-Zentrum für Frieden durch Stärke“ werde tausende muslimische Touristen nach Jerusalem bringen, „damit sie mit eigenen Augen sehen, wie Israel heilige Stätten wie die Al-Aksa-Moschee schützt“, sagte Friedman laut örtlichen Medienberichten am Montagabend bei der Eröffnung des Zentrums in Jerusalem. Die Veranstaltung auf dem Gelände des historischen muslimischen Friedhofs „Ma’man Allah“ (Mamilla) sorgte unterdessen für scharfe Kritik der Palästinenser.

Israel könne und müsse die Lösung des Nahostkonflikts sein, nicht das Problem. „Wir stehen an der Schwelle zur Beendigung des israelisch-arabischen Konflikts und zur Veränderung des Nahen Ostens“, so der US-Diplomat wörtlich. Das Zentrum mit Büros in Jerusalem und Florida will sich nach eigenen Angaben für Frieden in Nahost einsetzten, indem es auf den sogenannten Abraham-Abkommen zwischen Israel und mehreren arabischen Ländern aufbaut. An der Veranstaltung nahmen laut Berichten neben dem früheren israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu auch mehrere hochrangige US-Vertreter der früheren US-Regierung unter Donald Trump teil, darunter der frühere US-Außenminister Mike Pompeo, der vom Friedman mit dem ersten „Frieden durch Stärke“-Preis des Zentrums ausgezeichnet wurde.

Pompeo mahnte in seiner Ansprache, Friede entstehe aus Stärke, Wahrheit und Klarheit. Zu diesen Wahrheiten gehöre die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels sowie, dass die Golanhöhen souveränes israelisches Territorium seien „und dass Israel keine Besatzungsnation ist“. Es sei schwierig, den Frieden aufrechtzuerhalten, wenn man nicht bereit sei, „die Wahrheit anzuerkennen“, sagte Pompeo laut Berichten. Das palästinensische Außenministerium warf Friedman laut Berichten vor, berüchtigt zu sein „für seine extremistischen Positionen und seine Unterstützung für Annexion, Kolonisierung und andere völkerrechtliche Verbrechen sowie für seine notorischen Bemühungen, die unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes zu leugnen.“

Kritik äußerten die palästinensischen Behörden auch am Veranstaltungsort, dem auf einem historischen muslimischen Friedhof westlich der Jerusalemer Altstadt errichteten „Toleranzmuseum“. Eine der Grundvoraussetzungen für den Frieden sei die Achtung religiöser Stätten sowie die Aufrechterhaltung ihres Status quo. Im Fall des Mamilla-Friedhofs werde jedoch der „Prozess der Schändung“ fortgesetzt, statt seine Wiederherstellung zu ermöglichen. Aus Protest gegen dessen Teilnahme an der Veranstaltung sagte die Behörde laut Bericht der Tageszeitung „Jerusalem Post“ ein geplantes Treffen mit dem Präsidenten des Fußballweltverbands Fifa, Gianni Infantino, ab.

Die Veranstaltung fand im „Toleranzmuseum“ statt, das 2022 nach rund 18-jähriger Bauzeit eröffnet werden soll. Bei Ausschachtungen zum Baubeginn waren 2005 Hunderte alter Gräber gefunden worden. Die Gebeine wurden auf einen anderen Friedhof übertragen. Ein Rechtsstreit stoppte die Arbeiten, bis das zuständige israelische Gericht 2008 zugunsten des Museumsbaus entschied. Vorbild für das Projekt ist das 1993 eröffnete „Museum der Toleranz“ des Simon-Wiesenthal-Zentrums in Los Angeles.

kna