Die Kirche der Zukunft wird nach Worten des katholischen Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer bescheidener sein.
Hannover – Die Kirche der Zukunft wird nach Worten des katholischen Hildesheimer Bischofs Heiner Wilmer bescheidener sein. „Sie wird sich der Lebenswirklichkeit der Menschen stellen. Und sie wird das ökumenisch tun“, sagte er beim Jahresempfang des Katholischen Büros Niedersachsen am Dienstagabend in Hannover.
„Zukünftig wird die Rolle der Kirche als eine mächtige Institution kleiner werden“, so der Bischof vor Vertretern von Politik, Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Gruppen. Doch überall werde es Christen geben, die sich engagiert in die Gesellschaft einbrächten. „Unser Glaube wird in der Fläche kleiner werden, aber in der Tiefe und der biblischen Verwurzelung wachsen.“
Mit dem Missbrauchsskandal habe die Kirche massiv das Vertrauen der Menschen verspielt, räumte Wilmer ein. „Wir stehen vor einem Scherbenhaufen.“ Dementsprechend könne sie nicht mehr die Gesellschaft beherrschen. „Sie ist nur ein Anbieter von Sinn neben anderen.“
Niedersachsens stellvertretender Landtagspräsident Bernd Busemann maß den Kirchen eine wichtige Rolle für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu. „Wenn die Kirchen nicht immer wieder christliche Werte einbringen, dann fliegt eine Gesellschaft auseinander“, sagte der Politiker.