Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kritisiert die Ampel-Koalition wegen ausbleibender Reaktionen auf die vierte Corona-Welle scharf und fordert die Absage von Weihnachtsmärkten.

(Symbolfoto: André Przybyl)
Köln – Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) kritisiert die Ampel-Koalition wegen ausbleibender Reaktionen auf die vierte Corona-Welle scharf und fordert die Absage von Weihnachtsmärkten. „Ich finde, das ist ein schuldhaftes Zögern, was dieser Situation in Deutschland in keiner Weise gerecht wird“, sagte Kretschmer am Donnerstag dem TV-Sender RTL/ntv.
Kretschmer fordert Entscheidungen von Bund und Ländern
Er forderte sofortige Entscheidungen von Bund und Ländern. Sollte sich die Infektionsdynamik bis zum 25. November so fortsetzen wie in den vergangenen zwei Wochen, wäre das eine “furchtbare” Entwicklung”, so Kretschmer. “Das Kind ist bereits in den Brunnen gefallen. Jetzt geht es darum, es rauszuholen.” Er kritisierte erneut, dass SPD, Grüne und FDP die epidemische Notlage auslaufen lassen wollen. “Wie kann jetzt eine Ampel-Koalition auf die Idee kommen, der Bevölkerung zu sagen, es ist zu Ende.”
Kretschmer forderte angesichts der Infektionsdynamik die Absage von Weihnachtsmärkten. “Man kann sich doch nicht vorstellen, dass man auf dem Weihnachtsmarkt steht, Glühwein trinkt und in den Krankenhäusern ist alles am Ende und man kämpft um die letzten Ressourcen.” Bund und Länder müssten Bürgermeistern, Landräten und Marktbetreibern diese schwere Entscheidung jetzt abnehmen.
Krankenhäusern wieder Leerbettenpauschale zahlen
Der Ministerpräsident sprach sich zudem dafür aus, den Krankenhäusern wieder eine Leerbettenpauschale zu zahlen, wenn sie Betten für Corona-Patienten freihalten. Kur- und Reha-Kliniken müssten zügig als Hilfskrankenhäuser eingerichtet werden. Er kündigte außerdem an, dass Sachsen die Zahl der mobilen Impfteams nun mehr als verdoppeln werde.