Herbsttagung der US-Bischöfe: Eucharistie-Streit wieder Thema

Bei der am Montag beginnenden Herbstkonferenz der katholischen Bischöfe in den USA wird es erneut um die sogenannte Eucharistie-Würdigkeit von Katholiken in öffentlichen Führungspositionen gehen.
Herbsttagung der US-Bischöfe: Eucharistie-Streit wieder Thema Baltimore – Bei der am Montag beginnenden Herbstkonferenz der katholischen Bischöfe in den USA wird es erneut um die sogenannte Eucharistie-Würdigkeit von Katholiken in öffentlichen Führungspositionen gehen. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in Baltimore steht demnach die Aussprache und Abstimmung über ein entsprechendes Lehrdokument zum Sakrament der Kommunion.

Joe Biden –Archivfoto: /a> © Joe SohmDreamstime.com

Bei der am Montag beginnenden Herbstkonferenz der katholischen Bischöfe in den USA wird es erneut um die sogenannte Eucharistie-Würdigkeit von Katholiken in öffentlichen Führungspositionen gehen. Im Mittelpunkt des viertägigen Treffens in Baltimore steht demnach die Aussprache und Abstimmung über ein entsprechendes Lehrdokument zum Sakrament der Kommunion.

Ein Komitee der US-Bischofskonferenz hatte bei der Frühjahrstagung den Auftrag erhalten, einen Entwurf des Dokuments vorzubereiten. Eine Version davon zirkulierte im Vorfeld der Herbstkonferenz. In dem 26 Seiten umfangreichen Text taucht der Name des zweiten katholischen Präsidenten der USA, Joe Biden, nicht explizit auf.

Die Bischofskonferenz betont, es gehe in dem Schreiben darum, das Verständnis der Eucharistie unter den Gläubigen zu fördern. Kritiker sehen darin den Versuch konservativer Bischöfe, Biden und anderen Demokraten, die für die Straffreiheit von Abtreibungen eintreten, die Eucharistie-Würdigkeit abzusprechen. Präsident Biden und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hatten sich mehrfach für den Bestand des Grundsatzurteils „Roe vs. Wade“ ausgesprochen, das Abtreibungen 1973 zur Privatsache erklärt hatte.

Mehrere US-Bischöfe hatten sich dafür stark gemacht, Biden wegen seiner Haltung die Kommunion zu verweigern. Der für den Präsidenten zuständige Kardinal von Washington, Erzbischof Wilton Gregory, folgt dagegen der Linie des Papstes, der sowohl Biden als auch Pelosi im Vatikan willkommen hieß.

Für zusätzlichen Zündstoff hatte im Vorfeld der Herbstkonferenz der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Jose Gomez von Los Angeles, gesorgt, als er Bewegungen für soziale Gerechtigkeit als „gefährlichen Ersatz für wahre Religionen“ bezeichnete. Mitglieder solcher Bewegungen seien zwar von edlen Motiven geleitet, verfolgten aber letztlich „zutiefst atheistische“ Ziele, so Gomez in einer Videobotschaft an die Teilnehmer eines katholischen Kongresses in Madrid vergangene Woche.

In Baltimore werden zudem mehrere Ausschussvorsitzende neu gewählt. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Vertreter der konservativen Mehrheit bestätigt werden, oder „Franziskus-Bischöfe“ zum Zuge kommen. Die Konferenz ist die erste seit Beginn der Pandemie 2019, die in Präsenz stattfindet.