ZdK-Kandidatin warnt vor zu viel binnenkirchlicher Debatte

Nach Ansicht der Bewerberin für das Präsidentenamt beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, soll sich das ZdK nicht zu sehr von binnenkirchlichen Debatten einnehmen lassen.
Bonn – Nach Ansicht der Bewerberin für das Präsidentenamt beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, soll sich das ZdK nicht zu sehr von binnenkirchlichen Debatten einnehmen lassen. "Wir können es uns nicht leisten, uns ins gesellschaftspolitische Abseits zu spielen", sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbands am Mittwoch dem Portal katholisch.de: "Vor allen Einzelfragen ist die Frage der Solidarität in unserer Gesellschaft zentral."

Irme Stetter-Karp

Nach Ansicht der Bewerberin für das Präsidentenamt beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, soll sich das ZdK nicht zu sehr von binnenkirchlichen Debatten einnehmen lassen. “Wir können es uns nicht leisten, uns ins gesellschaftspolitische Abseits zu spielen”, sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbands am Mittwoch dem Portal katholisch.de: “Vor allen Einzelfragen ist die Frage der Solidarität in unserer Gesellschaft zentral.”

Gerade die Corona-Pandemie zeige, so die 65-Jährige, wie notwendig solidarisches Handeln, Generationengerechtigkeit, gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland und die Demokratie seien. Andere große Baustellen seien etwa die Migrationspolitik und die Pflegereform: “Schließlich müssen auch die Zukunftsperspektiven von Kindern und jungen Menschen auf die Tagesordnung, die in einer überalterten Gesellschaft leicht übersehen werden.”

Das höchste repräsentative Gremium des deutschen Laien-Katholizismus ZdK wählt auf seiner Vollversammlung am Freitag und Samstag einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin für Präsident Thomas Sternberg. Neben Stetter-Karp bewirbt sich der Theologe und Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Ulrich Hemel.

Zum katholischen Reformprozess, dem Synodalen Weg, sagte Stetter-Karp: “Der 50-jährige Reformstau hat uns an Schmerzgrenzen geführt. Eine Öffnung der Kirche, eine Anerkennung des Lebens in seiner ganzen Vielfalt ist aus meiner Sicht überlebensnotwendig.” Trotz der Befürchtung, dass “der große Wurf nicht auf einmal kommen wird”, sei es notwendig, “jeden Schritt zu gehen, der gegangen werden kann, gerade auch mit Blick auf die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.”

Dabei müsse das ZdK ein einheitliches und bistumsübergreifendes Monitoring von den Bischöfen einfordern: “Eine Evaluation der Aufarbeitung ist nur möglich, wenn es diesen Überblick gibt – das fehlt momentan noch.” Aber auch die Laien seien gefordert, sich “persönlich existenziell und spirituell von den Erfahrungen der Missbrauchsbetroffenen berühren lassen. Das geht ins Mark, aber diesen Mut braucht es für eine umfassende Aufarbeitung”, so Stetter-Karp.

Mit Blick auf Änderungsvorschläge des Synodalen Weges, die in der Weltkirche schwer umsetzbar sein könnten, erklärte sie: “Reformen kommen selten von oben. Ich weiß natürlich gut, wo die Macht in der Kirche liegt. Aber wir sollten uns zuerst auf die hiesigen Ortskirchen konzentrieren.” Es sei zwar klar, dass einige Vorschläge nur mit einer Zustimmung aus Rom umsetzbar seien, aber “wir müssen beide Wege parallel gehen, in den Ortskirchen und im Dialog mit Rom”.

Kna