Hildesheimer Bischof-Janssen-Straße wird umbenannt

Nach der Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens soll die Bischof-Janssen-Straße in der Hildesheimer Innenstadt “zeitnah” umbenannt werden.
Hildesheim – Nach der Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens soll die Bischof-Janssen-Straße in der Hildesheimer Innenstadt "zeitnah" umbenannt werden. Einen entsprechenden Antrag verabschiedete der zuständige Ortsrat Stadtmitte/Neustadt, wie ein Sprecher der Stadt Hildesheim am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Über einen neuen Namen soll in den nächsten Wochen eine Kommission unter der Führung von Stadtarchivleiter Michael Schütz beraten. Sie soll aus Vertretern von Opferverbänden, des Bistums Hildesheim, des Landkreises und des Ortsrats bestehen.

Der Hildesheimer Dom. (Symbolfoto: falco/Pixabay)

Nach der Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens soll die Bischof-Janssen-Straße in der Hildesheimer Innenstadt “zeitnah” umbenannt werden. Einen entsprechenden Antrag verabschiedete der zuständige Ortsrat Stadtmitte/Neustadt, wie ein Sprecher der Stadt Hildesheim am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Über einen neuen Namen soll in den nächsten Wochen eine Kommission unter der Führung von Stadtarchivleiter Michael Schütz beraten. Sie soll aus Vertretern von Opferverbänden, des Bistums Hildesheim, des Landkreises und des Ortsrats bestehen.

Der jetzige Namensgeber der Straße, Heinrich Maria Janssen, war von 1957 bis 1982 Bischof von Hildesheim. Ein jüngst veröffentlichtes Gutachten wirft ihm vor, während seiner Amtszeit sexuellen Missbrauch in seiner Kirche wissentlich geduldet zu haben. “Es ist daher evident, dass aus heutiger Sicht eine Würdigung der Person Henrich Maria Janssen in Form eines Straßennamens nicht mehr haltbar ist”, heißt es in dem von mehreren Parteien initiierten Antrag.

Janssens Amtszeit war im Auftrag des Bistums Hildesheim von einer unabhängigen Expertengruppe näher untersucht worden, die Mitte September ihre Ergebnisse präsentiert hatte. Demnach gab es von kirchlicher Seite Zuwendung und Schutz für die Täter, während die Betroffenen keinerlei Hilfsangebote erhielten und mit ihrem Leid allein gelassen wurden. Vorwürfe, nach denen sich Janssen selbst an Kindern vergangen haben soll, konnten die Gutachter weder belegen noch entkräften. Nach der Vorstellung der Studie hatte die Betroffeneninitiative im Bistum Hildesheim eine Umbenennung der Bischof-Janssen-Straßen in Hildesheim und in Duderstadt bei Göttingen gefordert. Auch dort diskutiert die Kommunalpolitik derzeit über das Anliegen.

kna