Katholikenkomitee hat ein neues Präsidium

Zum zweiten Mal in der rund 150-jährigen Geschichte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) leitet eine Frau das Spitzengremium der Laienkatholiken.
Berlin – Zum zweiten Mal in der rund 150-jährigen Geschichte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) leitet eine Frau das Spitzengremium der Laienkatholiken. Bei der Herbstvollversammlung des ZdK in Berlin wählten die Delegierten am Freitag Irme Stetter-Karp (65) als Nachfolgerin des bisherigen ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg (69). Die Sozialwissenschaftlerin erhielt 149 Stimmen, für ihren Gegenkandidaten Ulrich Hemel (65) votierten 41 Delegierte. Sternberg hatte nach sechs Jahren nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidiert.

Die neue ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. –Foto: ZdK/Harald Oppitz

Zum zweiten Mal in der rund 150-jährigen Geschichte des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) leitet eine Frau das Spitzengremium der Laienkatholiken. Bei der Herbstvollversammlung des ZdK in Berlin wählten die Delegierten am Freitag Irme Stetter-Karp (65) als Nachfolgerin des bisherigen ZdK-Präsidenten Thomas Sternberg (69). Die Sozialwissenschaftlerin erhielt 149 Stimmen, für ihren Gegenkandidaten Ulrich Hemel (65) votierten 41 Delegierte. Sternberg hatte nach sechs Jahren nicht mehr für das Amt des Präsidenten kandidiert.

Zu Vizepräsidentinnen und Vizepräsidenten wählte die Vollversammlung Birgit Mock (51), Vizepräsidentin des Katholischen Deutschen Frauenbundes KDFB, die Journalistin Claudia Nothelle (57), den Theologen Thomas Söding (65) und den Bankkaufmann Wolfgang Klose (57). Stetter-Karp arbeitete knapp vier Jahrzehnte in verschiedenen Leitungsfunktionen im Bistum Rottenburg-Stuttgart, zuletzt als Caritasdirektorin und Ordinariatsrätin für die soziale Arbeit ihrer Kirche in Württemberg. Zudem ist sie Vizepräsidentin des Deutschen Caritasverbandes und eine der Moderatorinnen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg. Seit dem Vorjahr ist Stetter-Karp auch Präsidentin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge.

Als ZdK-Chefin will Stetter-Karp „leidenschaftlich für Reformen kämpfen“. Ihr neues Amt sieht sie als politische und gesellschaftliche Aufgabe. Ausgangspunkt ihres Denkens ist eine diakonisch geprägte Kirche. In einer ersten Reaktion bedankte sie sich für das Vertrauen. „Wir haben keinen ganz leichten Anstieg. Aber ich bin ganz zuversichtlich, dass wir es bei so viel starken Menschen schaffen können“, sagte sie. In ihrer Bewerbungsrede hatte Stetter-Karp den synodalen Prozess als „unverzichtbar“ bezeichnet, um den „50-jährigen Reformstau“ zu lösen. Sie stehe für eine „diakonische Kirche, die Anerkennung der Menschenrechte und die Anerkennung von Vielfalt“. Allerdings setze einem die Kirche „in manchen Moment gehörig zu mit ihrer männerbündischen Beharrlichkeit, um nicht Starrsinn und Machverliebtheit sagen zu müssen“, sagte sie.

Sie betonte, dass die Aufarbeitung der sexuellen Gewalt in der Kirche alle angehe. Auch das ZdK-Präsidium werde sich als Ganzes dieser Frage stellen müssen. Zugleich mahnte sie: „Die binnenkirchliche Debatte darf uns nicht aufsaugen.“ Die Katholiken könnten es sich nicht leisten, sich „weiter ins Abseits zu spielen“. Gesellschaftspolitisch betonte sie die Notwendigkeit einer nationalen Solidarität gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie. Vor Stetter-Karp war die frühere saarländischen Ministerin Rita Waschbüsch (CDU), die erste ZdK-Präsidentin. Sie repräsentierte das Gremium von 1988 bis 1997.

kna