Anders als Brandenburg und Sachsen-Anhalt wollen andere Bundesländer nicht wegen der Corona-Lage die Weihnachtsferien verlängern.
Berlin – Anders als Brandenburg und Sachsen-Anhalt wollen andere Bundesländer nicht wegen der Corona-Lage die Weihnachtsferien verlängern. In einer Umfrage der „Bild“-Zeitung (Mittwoch) sprachen sich Sachsen, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hessen, Berlin und Bayern dagegen aus. Sachsens Bildungsminister Christian Piwarz (CDU) sagte der Zeitung: „Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass die Verlängerung der Weihnachtsferien nichts gebracht hatte, außer verärgerte Eltern, die aus beruflichen Gründen Probleme mit der Betreuung ihre Kinder hatten.“
Ein Sprecher des hessischen Bildungsministeriums wird wie folgt zitiert: „Politik und Gesellschaft haben das klare Versprechen gegeben, dass die Schulen dauerhaft offen sind.“ Nirgendwo werde mehr getestet, nirgendwo gebe es strengere Regeln: „Deswegen steht der Weg Brandenburgs in Hessen derzeit nicht zur Debatte – zumal auch noch mehr als 95 Prozent unserer Lehrkräfte geimpft sind und jeden Tag 99,9 der Schüler negativ getestet werden.“
Aus dem bayerischen Bildungsministerium hieß es der Zeitung zufolge: „Die Erfahrung aus der Pandemie ist: Schule ist für Kinder und Jugendliche enorm wichtig. Die Schulen bleiben in Bayern geöffnet.“ Brandenburg und Sachsen-Anhalt hatten am Dienstag angekündigt, wegen der Corona-Pandemie die Weihnachtsferien für Schüler vorzuziehen. Brandenburgs Kultusministerin Britta Ernst (SPD) sagte, Ziel sei es, Lehrkräften, Eltern und Schülern volle 14 Tage Erholung zu ermöglichen sowie die Kontakte vor Weihnachten zu reduzieren.
Ernst ergänzte: „Wichtig ist, dass die Schulen weiterhin geöffnet bleiben.“ Aus Lernstandserhebungen und wissenschaftlichen Untersuchungen sei bekannt, dass Kinder im Präsenzunterricht besser lernen und ihre soziale Kompetenz besser ausbilden könnten: „Deshalb wird alles unternommen, um den Präsenzunterricht in den Schulen aufrechtzuerhalten und den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern nicht wieder Distanzunterricht in häuslicher Umgebung zuzumuten.“
Zur Aussetzung der Präsenzpflicht in Brandenburg sagte Ernst: „Das ist eine weitere Maßnahme, die sich die Eltern wünschen. Wir kommen ihnen entgegen.“ Die Präsenzpflicht solle aber wieder einsetzen, sobald die Infektionszahlen sinken oder ausreichend geeignete Selbsttests zur Verfügung stehen, um die Testungen auf 5 Tests pro Woche zu erhöhen.