Theologe Hoff: Synodale Gewaltenteilung eröffnet Spielräume

Der Salzburger katholische Theologe Gregor Maria Hoff hat nach der Kritik des Wiener Dogmatikers Jan-Heiner Tück das Vorgehen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg bestärkt. 

Wien - Der Salzburger katholische Theologe Gregor Maria Hoff hat nach der Kritik des Wiener Dogmatikers Jan-Heiner Tück das Vorgehen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg bestärkt. "Ohne eine veränderte Disposition kirchlicher Macht zeichnet sich kein Ausweg aus der systemischen Krise der katholischen Kirche ab", schrieb Hoff am Donnerstag in einem Gastbeitrag der Wiener Wochenzeitung "Die Furche": "Synodale Gewaltenteilung eröffnet an dieser Stelle Spielräume."

(Symbolfoto: Synodaler Weg/Malzkorn)

Der Salzburger katholische Theologe Gregor Maria Hoff hat nach der Kritik des Wiener Dogmatikers Jan-Heiner Tück das Vorgehen des katholischen Reformprojekts Synodaler Weg bestärkt. „Ohne eine veränderte Disposition kirchlicher Macht zeichnet sich kein Ausweg aus der systemischen Krise der katholischen Kirche ab“, schrieb Hoff am Donnerstag in einem Gastbeitrag der Wiener Wochenzeitung „Die Furche“: „Synodale Gewaltenteilung eröffnet an dieser Stelle Spielräume.“

Tück hatte kürzlich in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ geschrieben, dass die Verantwortlichen des Synodalen Wegs demokratische Strukturen durchsetzen wollten, die nicht mit der Verfasstheit der katholischen Kirche vereinbar seien. So komme das angestrebte Konstrukt eines nationalen Synodalen Rats als Leitungsgremium, das paritätisch aus Bischöfen und Laien besetzt sein solle, „einem kühnen Umbau der Kirchenverfassung gleich“.

In einem solchen Rat sieht Hoff hingegen eine Chance. „Bischöfe und Laien übernehmen gemeinsam Verantwortung: Getaufte und Gefirmte, deren Charismen und Aufgaben im Prozess synodaler Beratungen anerkannt werden“, schrieb er. Dabei würden Agenden der Kirche vor Ort verhandelt und nicht Entscheidungen in dogmatischen Fragen, „die aus der Communio mit dem Papst und der Weltkirche ausscheren“. Was die Lehre der Kirche betreffe, werde als Anregung in die Weltkirche adressiert.

Bei Strukturfragen gehe es um die Voraussetzungen, „Menschen mit dem Evangelium in Kontakt zu bringen“, erklärte Hoff. „Theologie braucht Argumente, um zu überzeugen, keine Diktate, um Positionen durchzusetzen.“ Die deutschen Bischöfe hätten dem Ansatz des Synodalen Wegs zugestimmt. Dadurch komme ihm selbst eine „apostolische Dignität“ zu.

Zuvor hatte auch die Kirchenrechtlerin Sabine Demel die Einwände von Tück kritisiert. Die Einrichtung eines Synodalen Rates, wie ihn ein Forum des Synodalen Weges vorschlage, sei Ausdruck „der gemeinsamen Verantwortung der Gläubigen und der Leitungsverantwortung der Bischöfe“, schrieb sie in einem Gastbeitrag für das Portal katholisch.de.

kna