Adveniat startet Spendenaktion zu Weihnachten

Unter dem Motto „ÜberLeben in der Stadt“ ruft das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in der Advents- und Weihnachtszeit zur Hilfe für die Menschen in Mittel- und Südamerika auf.
Münster – Unter dem Motto "ÜberLeben in der Stadt" ruft das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in der Advents- und Weihnachtszeit zur Hilfe für die Menschen in Mittel- und Südamerika auf. Die aktuelle Weihnachtsaktion führe "die Ungerechtigkeiten in den Städten in Lateinamerika und den Kampf so vieler Menschen um das tägliche Überleben" vor Augen, sagte Bischof Felix Genn am Sonntag beim bundesweiten Eröffnungsgottesdienst im Dom von Münster: "Wir sind mitverantwortlich für die Welt und dürfen nicht die Augen verschließen vor der Not der anderen."

Bischof Felix Genn hat im Paulus-Dom in Münster die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion „ÜberLeben in der Stadt“ gemeinsam mit dem Adveniat-Partner Erzbischof Leonardo Steiner von Manaus und Adveniat-Bischof Franz-Josef Overbeck eröffnet. Foto: Achim Pohl/Adveniat

Unter dem Motto „ÜberLeben in der Stadt“ ruft das katholische Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in der Advents- und Weihnachtszeit zur Hilfe für die Menschen in Mittel- und Südamerika auf. Die aktuelle Weihnachtsaktion führe „die Ungerechtigkeiten in den Städten in Lateinamerika und den Kampf so vieler Menschen um das tägliche Überleben“ vor Augen, sagte Bischof Felix Genn am Sonntag beim bundesweiten Eröffnungsgottesdienst im Dom von Münster: „Wir sind mitverantwortlich für die Welt und dürfen nicht die Augen verschließen vor der Not der anderen.“

Aktion gelebter Solidarität

Die Weihnachtsaktion sei „keine bloße Bettelaktion, sondern eine Aktion gelebter Solidarität, die zuerst darin besteht, dass wir überhaupt einen Blick füreinander haben“, fügte der Münsteraner Bischof hinzu. So sei aktuell gerade die Corona-Pandemie bei aller Schrecklichkeit eine Herausforderung, „ob wir nur auf uns selbst schauen oder ob wir bereit sind, über uns zu wachsen, indem wir uns impfen lassen und die Impfstoffe mit anderen Völkern teilen“. Der Erzbischof der Amazonas-Metropole Manaus in Brasilien, Leonardo Ulrich Steiner, berichtete davon, wie schwer die Pandemie die Stadt getroffen hat: „Die Bilder der überfüllten Kliniken und der vielen offenen Gräber gingen um die Welt. Bis zu 500 Menschen starben täglich allein in Manaus.“ Doch auch dank der Hilfe der deutschen Christen über Adveniat „konnten wir helfen und Leben retten. Wir brachten Sauerstoffgeräte zu den Erkrankten. Die Hospitalschiffe, die die Kirche auf dem Amazonas unterhält, leisten großartige Hilfe.“

Gerade in den Großstädten des Kontinents zeige sich Ausgrenzung, Ausbeutung und Not in überdeutlichem Maße, beklagte Steiner. Acht von zehn Lateinamerikanern lebten inzwischen in der Stadt. Ein Großteil von ihnen arbeite im informellen Sektor, schlage sich also mit Handlangerdiensten oder Gelegenheitsjobs durch, die schlecht bezahlt und nicht sicher sind. Die Kirche tue viel, um die Situation der Menschen in den Armenvierteln an den Rändern der Städte zu verbessern.

Adveniat unterstützte 2.000 Projekte

Die aktuelle Spendenaktion rückt die Länder Mexiko, Paraguay und Brasilien in den Mittelpunkt. Höhepunkt ist eine bundesweite Kollekte in den katholischen Weihnachtsgottesdiensten. Die Spenden fließen in Sozial-, Bildungs- und Friedensprojekte in Lateinamerika und in der Karibik. Im vergangenen Jahr unterstützte Adveniat nach eigenen Angaben rund 2.000 Projekte mit 35 Millionen Euro. Coronabedingt hätten sich die Einnahmen der Weihnachtskollekte von 22 Millionen auf 12 Millionen Euro fast halbiert. Ein deutliches Plus habe es im Gegenzug bei den Einzelspenden gegeben.