Das Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) will, die katholischen Bischöfe in Deutschland für mehr Synodalität in der Weltkirche in die Pflicht nehmen.
Das Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) will, die katholischen Bischöfe in Deutschland für mehr Synodalität in der Weltkirche in die Pflicht nehmen. Dafür hat sich am Dienstagabend die ZDk-Vollversammlung mit einer satten Mehrheit von 92,7 Prozent ausgesprochen. Die Versammlung, die digital tagte, forderte laut einer Mitteilung des ZdK: „Das ganze Volk Gottes muss beraten!“ Eine umfassende Partizipation von Frauen und Männern an der von Papst Franziskus einberufenen Weltsynode 2021-2023 sei unerlässlich.
ZdK sieht „Verbindung zum Synodalen Weg in Deutschland“
„Wir sind überzeugt: Die Synode wird nur dann glaubwürdig über Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung sprechen können, wenn sie Lebenswirklichkeiten, Kompetenzen, theologische Expertise und Begabungen von Lai*innen in ihre Beratungen auf allen Ebenen einbezieht“, heißt es in dem Beschluss. Indem bei der Weltsynode Synodalität an sich zum Thema gemacht werde, stünden die Beratungen in enger Verbindung zum Synodalen Weg in Deutschland und zu ähnlichen Initiativen in anderen Ländern.
Die deutschen Bischöfe hätten zunächst die Aufgabe, „im Rahmen der regionalen Beratungsprozesse Gespräche mit den Delegierten des Synodalen Wegs und mit den Diözesanräten zu suchen“ und auch die Antworten, die sie aus den diözesanen Konsultationsprozessen auf Kontinentalebene einbrächten, gemeinsam mit Laien zu unterschreiben. Doch die deutsche Bischofskonferenz hätte es auch in der Hand, in Rom „endlich Rede- und Stimmrecht für Lai*innen zu fordern“. Damit könne sie bei der Synode in Rom zum Vorbild in der Weltkirche werden.
Stetter-Karp: „Wir müssen ins Handeln kommen“
„Wir müssen ins Handeln kommen“, verlangte die Präsidentin des ZdK, Irme Stetter-Karp. Dies gelte für die Weltkirche, ebenso aber für den Synodalen Weg in Deutschland. Fünfzig Jahre nach der Eröffnung der Würzburger Synode und mehr als 11 Jahre nach Aufdeckung des Missbrauchsskandals sei die Zeit überreif. Nun gehe es um viel: „Wir müssen verbindlich die doppelte Zweidrittel-Mehrheit für Reformen bekommen: in der Synodalversammlung und danach auch in der Bischofskonferenz. Es darf keine einzige Verzögerung mehr geben.“ Die Geduld so vieler Katholikinnen und Katholiken sei ausgereizt.
ZdK-Vizepräsident Wolfgang Klose sagte: „Ich bin ungeduldiger geworden.“ Kloses Amtskollegin Claudia Nothelle erläuterte, die Leitplanken seien bei der vergangenen Vollversammlung des Synodalen Weges im Herbst gesetzt worden. Nun werde es langsam ernst. ZdK-Vizepräsident Thomas Söding sagte, er erwarte, dass der Synodale Weg über Deutschland hinaus ausstrahle. „Gemeinsam beraten und gemeinsam entscheiden: Das muss unser Projekt sein“, sagte Söding, der auch neuer Vizepräsident des Synodalen Weges ist. „Wir sollten Impulse für eine nachhaltige Reform setzen.“ Vize Birgit Mock meinte, erste Veränderungen seien schon jetzt spürbar: Laien und Bischöfe teilten sich die Verantwortung.