Missio-Chef: Bedrängte Christen brauchen Hilfe

Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio München, Wolfgang Huber, hat an die Lage weltweit bedrängter Christen erinnert.
München – Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio München, Wolfgang Huber, hat an die Lage weltweit bedrängter Christen erinnert. An die Staatengemeinschaft appelliert er am Dienstag in München, sich stärker für eine sichere Zukunft der Betroffenen einzusetzen. An vielen Orten dieser Erde würden Christen zunehmend ausgegrenzt und unterdrückt oder sie fürchteten täglich um ihr Leben. "Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie christliche Bewohner ganzer Regionen ihrer Menschen- und Grundrechte beraubt werden."

Wolfgang Huber (Foto: Missio)

Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio München, Wolfgang Huber, hat an die Lage weltweit bedrängter Christen erinnert. An die Staatengemeinschaft appelliert er am Dienstag in München, sich stärker für eine sichere Zukunft der Betroffenen einzusetzen. An vielen Orten dieser Erde würden Christen zunehmend ausgegrenzt und unterdrückt oder sie fürchteten täglich um ihr Leben. „Wir dürfen nicht dabei zusehen, wie christliche Bewohner ganzer Regionen ihrer Menschen- und Grundrechte beraubt werden.“

Als Beispiel nannte Huber Ägypten: Dort werde Christen der Zugang zu hohen Ämtern verwehrt. In Indien wiederum und in Gegenden des Sahel bedeute das Bekenntnis zum Christentum ständige Todesgefahr. „Es ist unsere Pflicht, die vertriebenen und bedrängten Minderheiten der Christen zu schützen und dialogische Lösungen vor Ort anzustoßen“, betonte der Präsident.

Besonders fragil ist laut Mitteilung auch die Situation im Irak, wo die Zahl der Christen kontinuierlich abnimmt. Lebten einst mehr als eine Million im Land, seien es heute um die 150 000. 2014 nahm die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) die Stadt Mossul und die Ninive-Ebene ein. Bis heute fristeten Zehntausende ihr Dasein in Camps, viele seien traumatisiert. Der Wiederaufbau der Dörfer komme nur langsam voran. „Der Irak mag vom IS befreit sein, aber die Angst der Christen ist allgegenwärtig“, so der missio-Chef. Minderheiten wie Christen und Jesiden stünden weiter stark unter Druck.

Missio München leistet nach eigenen Angaben mit der Caritas Irak psychosoziale Betreuung, medizinische Grundversorgung sowie Schul- und Ausbildung für vertriebene Christen. Auch Friedensinitiativen werden von dem Hilfswerk unterstützt. Zu weiteren Projekten gehörten Sprachkurse für jesidische Flüchtlinge im Nordirak und die Bildung und Betreuung irakischer Flüchtlingskinder im Libanon. – Die katholische Kirche gedenkt am 26. Dezember, dem Tag des heiligen Stephanus und ersten christlichen Märtyrers, der verfolgten Christen.

kna