Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, beanstandet eine zu starke innerkirchliche Selbstbeschäftigung.
Köln – Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Marc Frings, beanstandet eine zu starke innerkirchliche Selbstbeschäftigung. „Ich erhoffe mir für das nächste Jahr, dass wir vor allem auch mit nicht-kirchlichen Themen sichtbar werden“, sagte Frings dem Kölner Online-Portal domradio.de am Dienstag. Gerade die katholischen Laiinnen und Laien hätten auch einen gesellschaftspolitischen Auftrag. „Das gilt es noch viel stärker in den Blick zu nehmen, auch durch selbst bestimmte und gesetzte Themen“, so Frings.
Frings: zivilgesellschaftliche katholische Plattform
Der neuen Bundesregierung habe das ZdK Zusammenarbeit bei EU-Fragen, in globalen Angelegenheiten und beim Klimaschutz angeboten, sagte der Generalsekretär. Im Rahmen des Katholikentags kommenden Mai in Stuttgart wolle das ZdK zeigen, „dass es diese zivilgesellschaftliche katholische Plattform gibt, um große Themen abseits von Corona und abseits von der innerkirchlichen Debatte in den Mittelpunkt zu rücken“. Zudem ziehe das Gremium derzeit von Bonn nach Berlin um. „Es geht darum, nicht nur näher bei der Politik zu sein, sondern auch zu schauen, wo die Akteure aus der Zivilgesellschaft sind, mit denen wir bestimmte Vorstellungen gesellschaftspolitischer Natur teilen“, erklärte Frings.
Beim derzeit laufenden Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland – dem Synodalen Weg – werde immer wieder nach der Verbindlichkeit gefragt oder eine Kirchenspaltung vorgeworfen. Stattdessen sollten die Inhalte und die Chancen in den Vordergrund rücken, forderte der ZdK-Vertreter. Deutlicher zum Ausdruck kommmen müsse: „Es geht hier um etwas Verbindliches und es geht darum, Kirche mit der Gegenwart zu versöhnen.“
Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen
Im Synodalen Weg beraten deutsche Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche.