Kardinal Rainer Maria Kardinal Woelki wird am Aschermittwoch keine Messfeier im Kölner Dom halten.
Kardinal Rainer Maria Kardinal Woelki wird am Aschermittwoch keine Messfeier im Kölner Dom halten. Dies gab das Erzbistum Köln am Montagmittag bekannt. Bei dem traditionellen Aschermittwoch der Künstler wird im Dom das Aschenkreuz ausgeteilt. „Der Kardinal möchte nicht, dass dieses wertvolle Ereignis von den aktuellen kirchenpolitischen Spannungen überschattet wird“, heißt es in einer Mitteilung der Erzdiözese. Woelki wolle die Künstlerinnen und Künstler, die er sehr schätzte, „vor weiteren Polarisierungen schützen“. Deswegen bleibt er dem Anlass dieses Jahr fern.
Aus demselben Grund habe Woelki Weihbischof Rolf Steinhäuser Gebete, ihn beim ökumenischen Gottesdienst am Vorabend des 1. Fastensonntags in der evangelischen Johanneskirche in Düsseldorf zu vertreten. Diese Absage war bereits am Samstag bekanntgeworden Für den Zeitpunkt seiner Rückkehr als Erzbischof von Köln am 2. März kündigte Woelki unterdessen einen Fastenhirtenbrief und eine Medienmitteilung an.
Seit Oktober befindet sich der Kardinal in einer „geistlichen Auszeit“. Vor allem die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen hatte in den vergangenen Monaten zu einer Vertrauenskrise in Deutschlands mitgliederstärkster Diözese geführt. Papst Franziskus erklärte nach einer Untersuchung, Woelki habe in diesem Zusammenhang „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen. Seit Oktober leitet Steinhäuser das Erzbistum als Übergangsverwalter. Zuletzt äußerten sich verschiedene Gremien im Erzbistum teils skeptisch bis ablehnend zu einer Rückkehr Woelkis.
Zuletzt äußerten sich verschiedene Gremien im Erzbistum teils skeptisch bis ablehnend zu einer Rückkehr Woelkis. Darunter sind der Diözesanrat als Vertretungsorgan der Laien, der Diözesanpastoralrat als zentrales Beratungsgremium des Kardinals sowie der Erzbischöfliche Rat, in dem die Führungsspitze der Erzdiözese vertreten ist.
Es fehle das „Vertrauen und Zutrauen“ in Woelkis Leitungskompetenz, sagte der Dormagener Pfarrer Klaus Koltermann der „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Er kann es einfach nicht“, so der Pfarrer. Die vergangenen Monate hätten gezeigt, „was das Bischof-Sein ausmachen müsste: schlicht und einfach eine den Menschen zugewandte Zugänglichkeit“. Koltermann hatte Ende 2020 als bislang einziger Priester im Erzbistum öffentlich Woelkis Amtsverzicht gefordert. Vergangenen Juni organisierte er einen Protestzug vor das Bischofshaus in Köln.