Erzbischof Schick erwartet kontroverse Debatten unter Bischöfen

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erwartet bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe kontroverse Diskussionen über Reformen in der Kirche.
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Erzbischof Schick (Foto: peb)

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erwartet bei der Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe kontroverse Diskussionen über Reformen in der Kirche. „Das ist normal und kann fruchtbar sein, damit vertiefte, gute und von möglichst vielen akzeptierte Lösungen gefunden werden“, sagte Schick dem Portal katholisch.de. Das Ziel müsse die Verständigung sein, betonte der Erzbischof mit Blick auf das Reformprojekt Synodaler Weg. Die katholischen Bischöfe wollen sich bei ihrem Treffen ab Montag in Vierzehnheiligen intensiv mit der Reformdebatte auseinandersetzen.

„Die Kirche wird gebraucht, und deshalb ist Erneuerung unbedingt nötig. Der Synodale Weg behandelt dafür wichtige Themen“, erklärte Schick weiter. Bei der letzten Synodalversammlung in Frankfurt Anfang Februar seien schon einige Texte mit der nötigen Mehrheit beschlossen worden, auch unter den Bischöfen. „Das ist durchaus ein hoffnungsvolles Zeichen.“ Es gebe immer unterschiedliche Positionen, „aber wenn man seine eigene nicht durchbekommt, muss man tolerant genug sein und die Mehrheitsentscheidung hinnehmen. Das ist in einem demokratischen Prozess, aber auch in einer synodalen Kirche eigentlich Voraussetzung“, so der Erzbischof.

Er glaube nicht, dass es dazu kommen werde, dass Reformen in den 27 deutschen Bistümern unterschiedlich umgesetzt würden, sagte Schick. „Auch wenn es bei manchen Themen unterschiedliche Auffassungen gibt: Ich habe die Hoffnung, dass wir Bischöfe auf einer gemeinsamen Linie bleiben.“

Deutsche Bischöfe beraten über Reformen und den Ukraine-Krieg

Die katholischen Bischöfe in Deutschland treffen sich ab dem heutigen Montag zu ihrer viertägigen Frühjahrsvollversammlung im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen. Im Mittelpunkt stehen der Krieg in der Ukraine und die innerkirchliche Reformdebatte. Zum Auftakt planen die Bischöfe am Montagabend ein Friedensgebet. Außerdem wollen sie mit Experten über die Lage im Land beraten. Der Deutschen Bischofskonferenz gehören derzeit 69 Bischöfe und Weihbischöfe an. An der Tagung wird auch der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki teilnehmen, der am Aschermittwoch aus einer fünfmonatigen Auszeit zurückgekehrt war.

Der Bamberger Erzbischof ist Gastgeber der Frühjahrsvollversammlung im oberfränkischen Wallfahrtsort Vierzehnheiligen. Auf der Agenda des viertägigen Treffens steht vor allem der Krieg in der Ukraine. Die Bischöfe planen beim Eröffnungsgottesdienst ein Friedensgebet. Außerdem wollen sie mit Experten die Lage im Land besprechen. Ebenfalls Thema in Vierzehnheiligen ist die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Geplant ist, dass der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz, der Trierer Bischof Stephan Ackermann, einen Sachstandsbericht geben wird.

Kontroverse Debatten werden zum Reformprojekt Synodaler Weg erwartet, wenn es um die Frage geht, wie die Beschlüsse in den Bistümern realistisch umgesetzt werden können. Am Mittwoch will zudem die Initiative #OutInChurch eine Petition mit 110.000 Unterschriften zum Umgang mit queeren Beschäftigten übergeben. Ebenfalls Thema in Vierzehnheiligen ist die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt. Auf dem Programm steht außerdem die Vorstellung eines Wortes der deutschen Bischöfe zur Seelsorge.

kna