Schulze warnt vor neuen Hungersnöten wegen Krieg in Ukraine

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat davor gewarnt, dass der Krieg in der Ukraine zu neuen Hungersnöten führen könnte.
Berlin – Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat davor gewarnt, dass der Krieg in der Ukraine zu neuen Hungersnöten führen könnte. Der Krieg zwischen zwei der größten Agrarexporteure der Welt verunsichere den Nahrungsmittelmarkt zusätzlich, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). "Das bedroht auch die politische Stabilität in vielen importabhängigen Ländern."

Svenja Schulue –Foto: BPA/Steffen Kugler

Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat davor gewarnt, dass der Krieg in der Ukraine zu neuen Hungersnöten führen könnte. Der Krieg zwischen zwei der größten Agrarexporteure der Welt verunsichere den Nahrungsmittelmarkt zusätzlich, sagte die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). „Das bedroht auch die politische Stabilität in vielen importabhängigen Ländern.“

Einzelne Staaten diskutierten Exportstopps. „Solche zusätzlichen Bedrohungen der weltweiten Agrarmärkte müssen unbedingt vermieden werden, sonst drohen weitere Hungersnöte“, mahnte Schulze. Außerdem müssten besonders betroffene Partnerländer direkt unterstützt werden. Die Ukraine und Russland sind wichtige Exporteure von Weizen, Gerste, Mais und Sonnenblumenöl – bei Weizen etwa machen sie gemeinsam ein Drittel der globalen Exporte aus.

Zugleich ist in der EU eine Diskussion darüber entbrannt, ob der nachhaltige Umbau der Landwirtschaft zurückgestellt werden sollte, um durch intensive Produktion steigende Lebensmittelpreise abfangen zu können – auf Kosten des Klima- und Umweltschutzes. Deshalb hat Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) für Freitag zu einem virtuellen Sondertreffen der Agrarminister der G7-Staaten eingeladen. Deutschland hält derzeit die G7-Präsidentschaft.

Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestagsausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Christoph Hofmann (FDP), erklärte dazu, Russlands Präsident Putin stürze mit dem ungerechtfertigten Angriffskrieg weite Teile Afrikas in Hungersnot. Das südliche Afrika sei besonders betroffen. Hoffmann sprach sich für eine Effizienzsteigerung der landwirtschaftlichen Produktion durch Pflanzenzüchtung inklusive Gentechnik sowie Klimischutzmaßnahmen durch Aufforstung aus.

kna

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