Der suspendierte Bischof von Arecibo in Puerto Rico, Daniel Fernandez Torres (57), erhebt Vorwürfe gegen den Vatikan.
Washington –Der suspendierte Bischof von Arecibo in Puerto Rico, Daniel Fernandez Torres (57), erhebt Vorwürfe gegen den Vatikan. Er werde bestraft, weil er „dem Papst nicht gehorsam gewesen“ sei und angeblich keine „ausreichende Gemeinschaft mit den Bischöfen von Puerto Rico“ gesucht habe, erklärte er. Beides sei nicht richtig. „Ich bringe meine Verbundenheit im katholischen Glauben, mit dem Papst und meinen Brüdern im Bischofsamt zum Ausdruck, trotz meiner Fassungslosigkeit über diese unverständliche Willkür“, schrieb Torres.
Wie der Vatikan am Mittwoch ohne weitere Angaben von Gründen mitgeteilt hatte, war Torrez von seinen Aufgaben entbunden worden. Zum Übergangsleiter der Diözese ernannte Papst Franziskus bis auf Weiteres den emeritierten Bischof von Mayagüez, Alvaro Corrada del Rio (79).
Hintergrund für die Vatikanentscheidung dürfte Torres‘ impfkritische Haltung sein. Laut Medienberichten hatte der gebürtige US-Amerikaner Gläubige verteidigt, die aus Gewissensgründen der Impfpflicht in der Corona-Pandemie nicht nachkommen wollten. Es sei für einen Katholiken legitim, „Zweifel an der Sicherheit und Wirksamkeit eines Impfstoffes zu haben“. Ebenso verweigerte er die Unterschrift auf einem Papier der Puertoricanischen Bischofskonferenz, wonach Ungeimpfte nicht an kirchlichen Aktivitäten teilnehmen sollten.
Zudem hatte der Bischof 2020 seine Priesteramtsanwärter nicht in ein neues interdiözesanes Seminar versetzen wollen. Der Aufforderung zu einem Gespräch im Vatikan kam der 57-Jährige nicht nach; laut Medien hielt er eine Reise pandemiebedingt für nicht ratsam.