Papst Franziskus hat die Bedeutung persönlicher Zeitzeugen gewürdigt. Kein Medium könne es ersetzen, wenn Menschen persönlich ihre Lebenserfahrungen und Wissen weitergeben.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat die Bedeutung persönlicher Zeitzeugen gewürdigt. Kein Medium könne es ersetzen, wenn Menschen persönlich ihre Lebenserfahrungen und Wissen weitergeben, sagte er bei der Generalaudienz am Mittwoch im Vatikan. Er selbst habe seinen Hass auf Krieg von seinem Großvater gelernt. Dieser habe während des Ersten Weltkrieges als Soldat in Norditalien gekämpft und ihm von dem Leid dort erzählt. Keine Informationen aus Büchern könnten solche Geschichten ersetzen.
Die Weisheit des Alters sei ein kostbares und unersetzliches Geschenk für die nachfolgende Generation, so der Papst weiter. Genauso verhalte es sich mit dem Glauben. Diesen weiterzugeben sei kein „Bla, bla, bla“, sondern die „Leidenschaft einer gelebten Geschichte“. Diese dürfe nicht von Ideologien „verbogen“ sein, sondern müsse erzählt werden, „wie sie ist“. So sei es beispielsweise auch in den Evangelien: Dort würden Fehler, Missverständnisse und auch Verrat nicht verschwiegen, sondern weitergegeben.
Deshalb sei der Dialog in der Familie so wichtig, „der Dialog der Kinder mit ihren Großeltern, die die Weisheit des Glaubens besitzen“, so Franziskus. Dies fehle oft in der Kirche. Zwar würden genaue Informationen über Dogmen, die Moral des Glaubens und die Sakramente vermittelt, aber kein „Wissen, das aus dem Hören und Bezeugen der wirklichen Geschichte des Glaubens und des Lebens der kirchlichen Gemeinschaft von den Anfängen bis zur Gegenwart stamme“, so das Kirchenoberhaupt.
Es wäre gut, bei der Einführung in den christlichen Glauben, auf die „gelebte Erfahrung der Älteren zu hören“; auf das, was „wir bewahren müssen“, und auf das, was „wir wiedergutmachen und korrigieren müssen“, schloss Franziskus.