Die Tafeln schlagen Alarm: Durch Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Sprit und Energie gibt es offenbar einen „erheblichen Zuwachs“ bei jenen, die die Leistungen der Tafel in Anspruch nehmen.
Köln – Die Tafeln schlagen Alarm: Durch Preissteigerungen bei Lebensmitteln, Sprit und Energie gibt es offenbar einen „erheblichen Zuwachs“ bei jenen, die die Leistungen der Tafel in Anspruch nehmen. Das sagte der Vorsitzende der Tafel Deutschland, Jochen Brühl, im Interview des Portals domradio.de am Mittwoch. Auch Geflüchtete aus der Ukraine spielten eine Rolle. Brühl rief daher zur Spende von haltbaren Lebensmitteln auf.
Durch den Krieg habe man den Eindruck, „dass Leute jetzt wieder hamstern“. Dies betreffe etwa Sonnenblumenöl oder Mehl und sei „natürlich Quatsch“, betonte Brühl. „Es ist wichtig, dass Dinge weiter in den Läden sind“. Geldspenden an die Tafeln seien ebenfalls möglich, da diese durch Diesel- und Stromkosten auch von steigenden Energiepreisen betroffen seien.
Durch Corona fehlten bisweilen zudem ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, sagte Brühl. Menschen aus Risikogruppen erscheine eine Mitarbeit häufig noch zu unsicher. Insofern sei es auch sinnvoll, „bei der Tafel anzurufen und zu fragen: Kann ich euch ehrenamtlich unterstützen?“
Zugleich brauche es politische Änderungen, mahnte der Experte. Wer von Armut betroffen oder bedroht sei, müsse ausreichend unterstützt werden. Auch die Helfenden bräuchten Zuwendungen: „Wir bekommen als Tafel immer noch nicht die Unterstützung, die wir brauchen, um unseren Betrieb richtig aufrecht zu erhalten.“ Zudem seien die gesamte Gesellschaft und die Politik gefordert, Lebensmittelverschwendung effektiv zu bekämpfen.