Missio München: Auswirkungen des Krieges auf Afrika befürchtet

In vielen Ländern Afrikas wächst die Angst vor den Folgen des Krieges in der Ukraine. Darauf hat das katholische Hilfswerk missio München am Donnerstag aufmerksam gemacht.
München – In vielen Ländern Afrikas wächst die Angst vor den Folgen des Krieges in der Ukraine. Darauf hat das katholische Hilfswerk missio München am Donnerstag aufmerksam gemacht. Projektpartner berichteten von steigenden Preisen sowie wachsender Unsicherheit in der Bevölkerung. "Generell herrscht große Angst unter den Menschen", sagte Charles Indraku, Priester und Direktor des katholischen Senders "Radio Pacis" in Uganda. "Wir spüren auch direkte Auswirkungen auf unser Land, da sich allmählich die Preise ändern, insbesondere Kraftstoffpreise." Letztlich werde sich dies auch bei anderen Rohstoffen bemerkbar machen. Da Uganda ein Land ohne Zugang zum Meer sei, bedeute dies nichts Gutes.

Symbolbild – Getreidespeicher im Senegal: Reichen die Vorräte, oder droht eine Hungersnot? –Foto: missio / Jörg Böthling

In vielen Ländern Afrikas wächst die Angst vor den Folgen des Krieges in der Ukraine. Darauf hat das katholische Hilfswerk missio München am Donnerstag aufmerksam gemacht. Projektpartner berichteten von steigenden Preisen sowie wachsender Unsicherheit in der Bevölkerung. „Generell herrscht große Angst unter den Menschen“, sagte Charles Indraku, Priester und Direktor des katholischen Senders „Radio Pacis“ in Uganda. „Wir spüren auch direkte Auswirkungen auf unser Land, da sich allmählich die Preise ändern, insbesondere Kraftstoffpreise.“ Letztlich werde sich dies auch bei anderen Rohstoffen bemerkbar machen. Da Uganda ein Land ohne Zugang zum Meer sei, bedeute dies nichts Gutes.

Uganda ist laut Mitteilung auf Warentransporte über den Landweg angewiesen. Hohe Benzinpreise machten den Lastwagenverkehr teurer und erzeugten hohe Kosten. Ähnliches gelte für Malawi, wie Henry Saindi, Generalsekretär der katholischen Bischofskonferenz, erläuterte. Die Wirtschaft des Staates sei „in hohem Maße“ von Importen abhängig, die entweder direkt aus einem der beiden kriegführenden Länder oder über andere Länder, die ebenfalls stark vom Krieg betroffen sein dürften, bezogen würden.

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Für die Landwirtschaft von Malawi sei der Import von Düngemitteln aus Russland wichtig, ergänzte Saindi. Dünger ist seinen Worten zufolge für einen normalen malawischen Landwirt bereits teuer. Jede Preiserhöhung würde sich katastrophal auf die Ernte auswirken und zu Ernährungsunsicherheit und Hunger im Land führen, so der Generalsekretär.

Zugleich müssen manche afrikanische Staaten ihr Verhältnis zu Moskau neu sortieren, wie es hieß. Nicht jede afrikanische Regierung sei bisher bereit, den russischen Angriff zu verurteilen. Das zeige ein Blick auf das Abstimmungsergebnis, mit dem die UN-Vollversammlung eine Resolution gegen Russlands Krieg verabschiedet habe: Von 35 Stimm-Enthaltungen seien 17 aus Afrika gekommen. Moskau sei in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Verbündeten vieler afrikanischer Staaten geworden. So kämen 49 Prozent der Waffenimporte aus russischer Produktion.

Die Regierung von Mali ist missio zufolge außerdem gerade dabei, die europäischen Truppen der Militärmission Minusma durch die russische Söldnergruppe „Wagner“ zu ersetzen. Südafrika sei Russland bis heute dankbar für das Engagement der damaligen Sowjetunion im Kampf gegen die Apartheid.

kna