Papst Franziskus würde gerne in die Ukraine reisen. Das bekräftigte er am Sonntagabend auf dem Rückflug von Malta.
Papst Franziskus würde gerne in die Ukraine reisen. Das bekräftigte er am Sonntagabend bei der Pressekonferenz auf dem Rückflug von Malta. „Die Bereitschaft ist immer da, es gibt kein Nein. Ich stehe zur Verfügung“, so der 85-Jährige. Die Frage sei, ob solch eine Reise sinnvoll wäre. „Oder muss man sie tun?“, gab der Papst zu bedenken. Er sei bereit alles Mögliche zu tun und auch der Heilige Stuhl unternehme alles, was möglich sei.
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„Der Heilige Stuhl kann nicht alles veröffentlichen, was er tut, aus Vorsicht und Zurückhaltung“, so Franziskus weiter. Eine weitere Möglichkeit sei eine Reise nach Polen, um dort ukrainische Flüchtlinge zu treffen. Hierüber habe Franziskus mit Kardinal Konrad Krajewski nach dessen Reisen an die polnisch-ukrainische Grenze gesprochen. Und auch an einem Treffen mit dem orthodoxen Patriarchen Kyrill I. werde gearbeitet, voraussichtlich im Nahen Osten.
Franziskus: Gibt keine geheimen Gespräche mit Russland
Papst Franziskus hat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin seit Beginn des Krieges nicht gesprochen. „Was ich den Autoritäten an allen Stellen gesagt habe, wurde öffentlich gemacht“, sagte der Papst am Sonntagabend bei der Pressekonferenz. Das letzte Mal habe er im Dezember zu seinem 85. Geburtstag mit dem russischen Präsidenten telefoniert.
Sehr wohl habe es aber zwei Telefonate mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gegeben. Und er sei zum russischen Botschafter beim Heiligen Stuhl gefahren, „um ihm Fragen zu stellen und meine Sichtweise zu schildern“. „Das sind die offiziellen Kontakte, die ich gehabt habe“, so Franziskus weiter. Auch wenn die vatikanische Diplomatie nicht alles offenlege könne, gebe es bei ihm keine „Doppelzüngigkeit“.
Papst beklagt „Schema des Krieges“ im Denken
Er beklagte, dass im Denken weiterhin ein „Schema des Krieges“ vorherrsche. Auch das Argument der Verteidigung und die Forderung nach Waffen fallen in dieses Schema, so Franziskus weiter. Jeder Krieg sei ungerecht. Auch wenn immer wieder Fragen zu „gerechten und ungerechten Kriegen“ aufkämen.
Zugleich berichtete der Papst, dass er in Kontakt sei mit Personen in der Ukraine, darunter mit einer Vatikanjournalistin. Und er erinnerte an die im Krieg getöteten Journalisten. „Vergessen wir sie nicht. Sie waren sehr mutig“, so der 85-Jährige.