Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat einem Medienbericht zufolge das Pseudonym einer Betroffenen sexueller Übergriffe aus dem Bistum aufgelöst.
Trier – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat einem Medienbericht zufolge das Pseudonym einer Betroffenen sexueller Übergriffe aus dem Bistum aufgelöst. Ackermann soll den bürgerlichen Namen der als „Karin Weißenfels“ bekannten Frau vor rund 40 Mitarbeitenden des Bistums genannt haben, wie der „Trierische Volksfreund“ (Mittwoch) berichtete. Der Bischof habe inzwischen eine Unterlassungserklärung unterzeichnet und müsse eine Strafe zahlen, sollte er den Klarnamen erneut nennen. Das Bistum äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorgang.
Im Bericht heißt es, Ackermann habe das Pseudonym unter anderem mit der Begründung aufgehoben, dass der bürgerliche Name der Frau vielen im Bistum bekannt sei. Ihr Anwalt Oliver Stegmann sagte der Zeitung, die durch das Pseudonym erreichte Anonymität seiner Mandantin sei vorsätzlich zerstört, ihre Persönlichkeitsrechte seien verletzt. Seine Mandantin sei öffentlich bewusst und konsequent nicht mit Klarnamen aufgetreten.
Die Frau berichtete mehrfach als Karin Weißenfels von „geistlichem Missbrauch“ und sexuellen Übergriffen durch einen Priester vor rund 30 Jahren. Sie gibt an, damals als Erwachsene von einem ihr vorgesetzten Priester schwanger geworden und von ihm und einem weiteren Priester zu einer Abtreibung gedrängt worden zu sein. Dem Bistum wirft sie zu nachsichtiges Verhalten gegenüber den Beschuldigten vor.