Studie zu Missbrauch im Bistum Münster wird im Juni vorgestellt

Die Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch durch Geistliche im Bistum Münster wird am 13. Juni vorgestellt.
Münster – Die Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch durch Geistliche im Bistum Münster wird am 13. Juni vorgestellt. Am Vormittag sollen die Ergebnisse zunächst Betroffenen und dem Münsteraner Bischof Felix Genn übergeben werden, wie die Universität Münster am Freitag mitteilte. Ab 17.30 Uhr werde die Öffentlichkeit informiert. Seit 2019 untersucht ein Forschungsteam um die Historiker Thomas Großbölting und Klaus Große Kracht sexuellen Missbrauch in der Diözese zwischen 1945 und 2020.

Thomas Großbölting. –Foto: Uni Münster

Münster – Die Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch durch Geistliche im Bistum Münster wird am 13. Juni vorgestellt. Am Vormittag sollen die Ergebnisse zunächst Betroffenen und dem Münsteraner Bischof Felix Genn übergeben werden, wie die Universität Münster am Freitag mitteilte. Ab 17.30 Uhr werde die Öffentlichkeit informiert. Seit 2019 untersucht ein Forschungsteam um die Historiker Thomas Großbölting und Klaus Große Kracht sexuellen Missbrauch in der Diözese zwischen 1945 und 2020.

Neben der Studie zu Macht und sexuellem Missbrauch sei eine weitere Publikation entstanden, hieß es. „Die schuldigen Hirten. Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche“ ordne die Befunde in einen internationalen Rahmen ein. Initiiert wurde das zweieinhalbjährige Projekt laut Universität vom Bistum Münster, das auch die Finanzierung übernommen habe.

Die Verbrechen sexuellen Missbrauchs seien „in völliger Unabhängigkeit“ aufgearbeitet worden, erklärte Genn in einem Schreiben an die Haupt- und Ehrenamtlichen in der Diözese. „Das bin ich als Verantwortungsträger in der katholischen Kirche insbesondere den Betroffenen schuldig.“ Die Forschenden hätten „direkten und uneingeschränkten Zugang zu allen Akten“ erhalten. Einblicke in die Studie werde er selbst erst am 13. Juni haben. Voraussichtlich am 17. Juni werde er sich dazu öffentlich äußern.

„Ich habe großen Respekt vor allen Betroffenen, die bereit waren, den Wissenschaftlern von ihren jeweiligen persönlichen Leidensgeschichten zu berichten“, so Genn. Das Bistum habe bereits erste Konsequenzen gezogen, weitere würden im Juni folgen.

Bereits 2020 legten die Forschenden erste Zwischenergebnisse vor. Demnach zeigten frühere Bistumsleiter große Milde für Missbrauchstäter sowie „massives Leitungs- und Kontrollversagen“. Die Bischöfe hätten „nicht nur moralisch, sondern auch juristisch und kirchenrechtlich nicht korrekt gehandelt“.