Der langjährige theologische Berater der Essener Bischöfe, Prälat Dr. Gerd Lohaus, ist bereits am Freitag, 8. April, im Alter von 76 Jahren gestorben. Dies gab die Diözese am Montag bekannt.
Der langjährige theologische Berater der Essener Bischöfe, Prälat Dr. Gerd Lohaus, ist am Freitag, 8. April, im Alter von 76 Jahren gestorben. „Die Auseinandersetzung mit der Theologie und die Suche nach der Wahrheit hat ihn sein ganzes Priesterleben lang angetrieben“, würdigte Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck den Verstorbenen.
Lohaus war geprägt von der Theologie Josef Ratzingers
Lohaus habe seinen priesterlichen Dienst in der Zeit hoffnungsvoller Aufbrüche in den Jahren nach dem 2. Vatikanischen Konzil begonnen, erinnerte Overbeck. Besonders geprägt gewesen sei er von der Theologie Josef Ratzingers, des späteren Papstes Benedikt XVI. Als Vorsitzender der Liturgischen Kommission im Bistum Essen und als Domzeremoniar habe Lohaus zudem wichtige Akzente für eine würdige Feier der Liturgie gesetzt, die ihm stets ein großes Anliegen gewesen sei-
1946 in Essen geboren absolvierte Lohaus zunächst eine Ausbildung zum Industriekaufmann und begann 1970 mit dem Studium der Theologie in Bochum und Freiburg. 1976 wurde er zum Priester geweiht und wirkte zunächst zwei Jahre als Kaplan in der Gemeinde St. Engelbert in Essen-Mitte. Nach Fortsetzung seines Studiums und der Promotion 1984 war er als Subsidiar an St. Pius in Bochum-Wattenscheid und als Religionslehrer und Gymnasialpfarrer in Gelsenkirchen-Buer tätig sowie für die Ausbildung der Ständigen Diakone verantwortlich. 1988 ernannte ihn Bischof Franz Hengsbach zum Dozenten und Leiter des Essener Seminars für Gemeindereferentinnen.
Referent von drei Ruhrbischöfen
1991 wurde Lohaus zudem die Aufgabe des Beauftragten für Ökumenische Fragen im Bistum Essen übertragen. Ein Jahr später folgte die Ernennung zum Domvikar am Essener Dom und 1996 zum Päpstlichen Ehrenkaplan durch Papst Johannes Paul II. Ebenfalls 1996 berief Bischof Hubert Luthe Lohaus zum Dezernenten für Glaubenslehre und Gottesdienst sowie zu seinem persönlichen Referenten; von 2003 bis 2009 übernahm er diese Aufgabe auch für Bischof Felix Genn.
Von 2002 bis 2005 war Lohaus zudem Geistlicher Assistent des Diözesanrates der katholischen Frauen und Männer im Bistum Essen. Seit 2006 – mittlerweile von Papst Benedikt XVI. zum Päpstlichen Ehrenprälaten ernannt – leitete Lohaus die Zentralabteilung Glaubenslehre, Liturgie und Ökumene im Bischöflichen Generalvikariat, bevor ihn Bischof Overbeck 2013 zu seinem Referenten für Kirchliche Lehre und Theologische Wissenschaft ernannte. Bis 2018 war er zudem zunächst Lehrstuhlvertreter und anschließend Lehrbeauftrager für Dogmatik an der katholisch-theologischen Fakultät der Bochumer Ruhr-Universität.
Dem Essener Dom blieb Lohaus als Domvikar Emeritus des Essener Domkapitels und als Ehrendomherr verbunden, zu dem er 2011 ernannt worden war.
Totenvesper, Requiem und Beisetzung
Die Totenvesper für Prälat Lohaus wird am Ostersonntag, 17. April, um 17 Uhr im Essener Dom gefeiert. Mit einem Requiem verabschiedet sich das Ruhrbistum am Osterdienstag, 19. April, um 10 Uhr ebenfalls im Dom von Prälat Lohaus. Anschließend erfolgt die Beisetzung auf dem Kapitelsfriedhof.