Vor dem Hintergrund sinkender Kirchensteuereinnahmen arbeitet das Bistum Trier an zukunftssicheren Finanzplänen.
Trier – Vor dem Hintergrund sinkender Kirchensteuereinnahmen arbeitet das Bistum Trier an zukunftssicheren Finanzplänen. Dazu wurde das Projekt „Haushaltssicherung“ gestartet, das jetzt einen wichtigen Zwischenschritt abgeschlossen hat: Rund 150 Vertreterinnen und Vertreter von Kirchengemeinden, Verbänden, Räten, Berufsgruppen und kirchlichen Institutionen haben nun über künftige Schwerpunkte des kirchlichen Lebens beraten. Dabei seien zwar noch keine endgültigen Entscheidungen, dennoch seien erste Rahmenbedingungen bei Finanzen und kirchlichen Strukturen vereinbart worden, teilte das Bistum am Montag mit.
So sollen beispielsweise weiterhin Seelsorge vor Ort in den Gemeinden, die Jugendpastoral, soziale Beratungsdienste, Caritas und Familienbildungsstätten finanziell stark gefördert werden.
„Kostensenkungspotzenziale“ sollen identifiziert werden
„Kostensenkungspotenziale“ sollen dagegen beispielsweise in den Bereichen von katholischen Kitas und Kindergärten, bei den Bistumsschulen, in der Erwachsenenbildung, bei der Aus- und Weiterbildung von Seelsorgern sowie bei der Katholischen Theologischen Fakultät identifiziert werden, heißt es in der Mitteilung der Diözese. Generalvikar Ulrich von Plettenberg sagte, es gehe um Antworten auf die Frage: „Wo sollen die geringen Ressourcen, die wir perspektivisch in 15 Jahren noch zur Verfügung haben, eingesetzt werden, um kirchliches Leben zu gestalten.“
Die Diözese Trier verzeichnet seit mehreren Jahren ein Haushaltsdefizit. Bei den Kirchensteuereinnahmen rechnen die Finanzexperten bis 2035 mit einem Rückgang um jährlich 130 Millionen Euro. Für das laufende Jahr 2022 plant das Bistum mit Ausgaben von 481,2 Millionen Euro. Dem stehen erwartete Einnahmen von 444,2 Millionen Euro gegenüber, wovon der größte Anteil mit erwarteten 328,0 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer sein werden.
Finanzelle Belastungen infolge der Flutkatastrophe
Große finanzielle Belastungen seien den Kirchenhaushalten auch infolge der Flutkatastrophe vom Juli 2021 entstanden. Neben der seelsorglichen und psychosozialen Begleitung der vom Hochwasser betroffenen Menschen brauche es erhebliche Finanzmittel, um Bau- und Sachschäden an Kirchen, kirchlichen Gebäuden und Kindertagesstätten zu beheben.
Bischof Stephan Ackermann betonte, die jüngsten Beratungen hätten viele verschiedene Perspektiven zusammen gebracht. Jetzt müssten die nächsten Schritte in den Arbeitsgruppen vereinbart werden.