Die katholische Kirche in Nordrhein-Westfalen bedauert die niedrige Beteiligung von 55 Prozent bei den Landtagswahlen in NRW.
Düsseldorf – Die katholische Kirche in Nordrhein-Westfalen bedauert die niedrige Beteiligung an der Landtagswahl. Der Vertreter der Kirche bei Landtag und Landesregierung, Antonius Hamers, nannte es gegenüber dem Kölner Internetportal domradio.de „sehr enttäuschend“ und „erschreckend“, dass nur 55 Prozent der Wahlberechtigten bei dem Urnengang mitmachten.
Als Grund sieht Hamers eine „zunehmende Individualisierung innerhalb der Gesellschaft“. Auch große gesellschaftliche Gruppen litten darunter, dass sich immer weniger Menschen für das Gemeinwohl engagieren wollten. Ein nicht unerheblicher Teil der Menschen lebe mehr oder weniger privatisiert und sei nicht in der Lage oder gewillt, „eine Verantwortung für das große Ganze, für das Land und für den Staat“ zu übernehmen.
Nach Einschätzung des Kirchenbeauftragten in der Landeshauptstadt Düsseldorf ist nach der Wahl am Sonntag derzeit ein schwarz-grünes Bündnis „die wahrscheinlichere Konstellation“. Aber auch die SPD sei sich ihrer Verantwortung bewusst und könnte selbstverständlich auch Regierungsverantwortung übernehmen. Rechnerisch hätte außer einer Koalition aus CDU und Grünen auch eine Ampel-Regierung aus SPD, Grünen und FDP eine Mehrheit.