Bernward Loheide (54), Leiter des dpa-Landesbüros in Stuttgart, wird Chefredakteur der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA)
Bonn – Bernward Loheide (54), Leiter des dpa-Landesbüros in Stuttgart, wird Chefredakteur der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er löst ab 15. September Ludwig Ring-Eifel (61) ab, der als Büroleiter und Chefreporter der Agentur nach Rom wechselt, wie das Unternehmen am Montag in Bonn mitteilte.
Loheide stammt aus der Nähe von Osnabrück, studierte Katholische Theologie, Germanistik und Philosophie und bezeichnet sich als „leidenschaftlichen Nachrichtenmann“. Für die Deutsche Presse-Agentur (dpa) arbeitete er in verschiedenen Funktionen, darunter als Landesbüroleiter in Bayern und in Baden-Württemberg. Im Rat für deutsche Rechtschreibung vertritt er die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen. Er ist Stipendiat der katholischen Journalistenschule ifp in München.
Mit Blick auf die neue Aufgabe an der KNA-Spitze erklärte Loheide, der digitale Wandel verändere den Medienmarkt radikal. Eine Nachrichtenagentur als Dienstleister müsse ihren Kunden passgenaue Produkte anbieten: „Ich möchte für die KNA zukunftsweisende Konzepte verantwortlich entwickeln und die Redaktion für neue journalistische Ideen begeistern.“
Im Interview mit dem KNA Mediendienst fügte der künftige Chefredakteur hinzu, die Produktion von Agenturen müsse „multimedial, dateninformiert, diskriminierungssensibel, stärker auch auf jüngere Zielgruppen“ ausgerichtet sein. „Sie blickt aus Empfänger- statt aus Entscheiderperspektive auf die Themen, also aus ‚Verbrauchersicht‘.“
KNA-Geschäftsführerin Andrea Rübenacker sagte: „Mit seiner profunden Erfahrung im Agenturjournalismus, seiner journalistischen Kompetenz und seiner Expertise als katholischer Theologe ist Dr. Loheide für unsere Fachagentur eine exzellente Besetzung.“ Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, der Limburger Generalvikar Wolfgang Rösch, unterstrich, der neue Chefredakteur werde sowohl das klassische Nachrichtengeschäft der Agentur verantworten als auch „die notwendige digitale Transformation bei der KNA journalistisch managen“.
Loheide erklärte in dem Interview weiter, zwar seien die Kirchen „in der Krise und im Umbruch“. Aber der Bereich Religion und Spiritualität sei weiterhin von enormer Relevanz. Als Beispiel nannte er die Rolle der orthodoxen Kirchen in Russland und in der Ukraine, die Lage im Nahen Osten sowie die Abtreibungsdebatte in den USA. Eine „Fachagentur mit besonderer Kompetenz“ könne Themen aufgreifen und setzen, die auch für Nicht-Christen große Bedeutung hätten. Dazu zählten etwa ethische Fragen, Lebenskrisen, Partnerschafts- und Erziehungsprobleme.
Aufsichtsrat und Geschäftsführerin Rübenacker betonten, der scheidende Chefredakteur Ring-Eifel habe 17 Jahre lang die KNA maßgeblich geprägt. Mit der Entsendung werde seinem Wunsch entsprochen, die nächste Weltsynode vor Ort in Rom journalistisch zu begleiten. Darüber hinaus werde er als Chefreporter auch über das katholische Reformprojekt in Deutschland berichten, den Synodalen Weg.
Die KNA wurde 1952 gegründet und ist heute die größte katholische Nachrichtenagentur in Europa. In Rom unterhält sie das Gemeinschaftsbüro CIC zusammen mit den deutschsprachigen Redaktionen Kathpress aus Österreich und kath.ch aus der Schweiz.