Augsburger Bischof weiht traditionelle Petrusbrüder zu Diakonen

Der Augsburger Bischof Bertram Meier weiht am Samstag in Lindenberg im Allgäu Priesteramtskandidaten der traditionalistischen Petrusbruderschaft zu Diakonen.
Augsburg – Der Augsburger Bischof Bertram Meier weiht am Samstag in Lindenberg im Allgäu Priesteramtskandidaten der traditionalistischen Petrusbruderschaft zu Diakonen. Meier ist der erste deutsche Diözesanbischof, der eine solche Weihe bei den Petrusbrüdern vornimmt, die noch im alten Ritus die Messe feiern. Im vergangenen Jahr erst hatte Papst Franziskus Gottesdienste in dieser Form mit dem Dekret "Traditionis custodes" stark eingeschränkt. Die Petrusbruderschaft versteht sich im Gegensatz zur Piusbruderschaft als papsttreu. Nach ihren Angaben gilt das Papstdekret für sie nicht.

Bischof Dr. Bertram Meier – Foto: pba | Annette Zoepf

Der Augsburger Bischof Bertram Meier weiht am Samstag in Lindenberg im Allgäu Priesteramtskandidaten der traditionalistischen Petrusbruderschaft zu Diakonen. Meier ist der erste deutsche Diözesanbischof, der eine solche Weihe bei den Petrusbrüdern vornimmt, die noch im alten Ritus die Messe feiern. Im vergangenen Jahr erst hatte Papst Franziskus Gottesdienste in dieser Form mit dem Dekret „Traditionis custodes“ stark eingeschränkt. Die Petrusbruderschaft versteht sich im Gegensatz zur Piusbruderschaft als papsttreu. Nach ihren Angaben gilt das Papstdekret für sie nicht.

Der Augsburger Bischof begründete seine Zusage zur Weihe mit seiner Rolle als „Diener der Einheit, die in der Vielfalt liegt“. Die traditionelle Liturgie gebe nach wie vor Katholiken in seinem Bistum und weltweit Halt in ihrer Glaubenspraxis. Die Bruderschaft gehöre in die „vielfältige geistliche Geografie“ mit Klöstern, Ordensgemeinschaften und geistlichen Gruppierungen ganz unterschiedlicher Spiritualität in der Diözese. Das Priesterseminar der Gruppe ist in Wigratzbad in der Nähe von Lindau.

Der Bischof äußerte die Erwartung, dass sich die Petrusbruderschaft als Teil der Diözesangemeinschaft von Augsburg verstehe. Er verwies zudem darauf, dass das päpstliche Dekret diese Gruppe explizit ausnehme. Außerdem werde darin dem Diözesanbischof als „Leiter, Förderer und Wächter des gesamten liturgischen Lebens in der ihm anvertrauten Teilkirche“ die Regelung der liturgischen Feiern in der eigenen Diözese anvertraut. „Dieser Verantwortung stelle ich mich auch in Bezug auf die Feiern der Liturgie vor der Reform von 1970.“

Die Priesterbruderschaft wurde 1988 auf Initiative von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) gegründet. Sie soll traditionalistischen Katholiken eine Heimat bieten und sie in die Kirche integrieren. Die Reformbeschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) sieht sie kritisch.