Nach Missbrauchsstudie fordern Münsteraner Laien Kulturwandel

Katholische Laien im Bistum Münster fordern nach der Veröffentlichung einer Missbrauchsstudie einen Kulturwandel auch in Pfarreien.
Münster – Katholische Laien im Bistum Münster fordern nach der Veröffentlichung einer Missbrauchsstudie einen Kulturwandel auch in Pfarreien. Die Untersuchung zeige, dass Bischöfe und Leitungsverantwortliche der Diözese Missbrauchstaten vertuscht hätten, teilte das Diözesankomitee der Katholiken am Montag in Münster mit. Zudem seien auch Familien, Ordensfrauen und Pfarrhaushälterinnen in die Geschehen verstrickt gewesen. "Es wurde geschwiegen und gedeckt und somit weiterhin Missbrauch ermöglicht. Dadurch haben sich auch Laien schuldig gemacht", sagte die Vorsitzende Brigitte Lehmann.

Der Dom von Münster (Foto: inextremo96 auf Pixabay)

Katholische Laien im Bistum Münster fordern nach der Veröffentlichung einer Missbrauchsstudie einen Kulturwandel auch in Pfarreien. Die Untersuchung zeige, dass Bischöfe und Leitungsverantwortliche der Diözese Missbrauchstaten vertuscht hätten, teilte das Diözesankomitee der Katholiken am Montag in Münster mit. Zudem seien auch Familien, Ordensfrauen und Pfarrhaushälterinnen in die Geschehen verstrickt gewesen. „Es wurde geschwiegen und gedeckt und somit weiterhin Missbrauch ermöglicht. Dadurch haben sich auch Laien schuldig gemacht“, sagte die Vorsitzende Brigitte Lehmann.

Das Diözesankomitee forderte einen Kulturwandel in Bischofshäusern und Bistumsverwaltungen, in den Pfarreien sowie in katholischen Verbänden und Organisationen. Das Gremium begrüßte das Bekenntnis von Bischof Felix Genn zu einer veränderten Haltung kirchlicher Verantwortungsträger und sagte dem Bischof seine Unterstützung zu.

Forschende der Universität Münster hatten vergangene Woche eine Aufarbeitungsstudie zu sexuellem Missbrauch durch Geistliche im Bistum Münster vorgelegt. Die Untersuchung zählt 196 Beschuldigte zwischen 1945 und 2020 sowie 610 Betroffene. Die Wissenschaftler werfen den Vorgängern Genns vor, für eine „klerikale Vertuschungsgeschichte“ verantwortlich zu sein.

Genn selbst räumte persönliche Fehler im Umgang mit Fällen sexualisierter Gewalt ein und kündigte eine Reihe von Maßnahmen an. Zugleich wies er darauf hin, dass er sexuellen Missbrauch weder vertuscht noch die Interessen der Institution über die Sorge um die Betroffenen gestellt habe. Daher wolle er nicht zurücktreten und seine verbleibende Amtszeit nutzen, um die Maßnahmen zu ergreifen.

kna