Hilfsorganisation: Südsudan steht vor Hungerkatastrophe

Die Hilfsorganisation Care hat vor einer Verschärfung der Hungerkrise im Südsudan gewarnt. 
Die Hilfsorganisation Care hat vor einer Verschärfung der Hungerkrise im Südsudan gewarnt.

Eine Mutter mit ihren Kindern im Südsudan. Foto: © Kirche in Not

Bonn – Die Hilfsorganisation Care hat vor einer Verschärfung der Hungerkrise im Südsudan gewarnt. Rund 7,7 Millionen Menschen, über die Hälfte der Bevölkerung, sei wegen einer schwachen Erntesaison sowie den Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukrainekriegs derzeit akut von Hunger bedroht, erklärte das Hilfswerk am Dienstag in Bonn.

Gleichzeitig wies Care daraufhin, dass Hilfsorganisationen wegen fehlender finanzieller Mittel gezwungen seien, ihre Leistungen zu kürzen. Für die Ernährungshilfe im Südsudan fehlen demnach derzeit über 500 Millionen Euro. „Der Südsudan ist mit einer sich drastisch verschlimmernden Ernährungskrise konfrontiert – besonders betroffen sind Frauen und Kinder. 1,3 Millionen Kinder unter fünf Jahren und 676.000 Schwangere und stillende Frauen leiden derzeit an schwerer Unterernährung“, erklärte der Care-Länderdirektor für den Südsudan, Abel Whande. „In diesem Jahr mussten wir bisher über 26.000 Kinder mit Unterernährung in unseren Gesundheitszentren behandeln. Es werden dringend mehr Mittel benötigt, um Menschenleben zu retten.“

Südsudan eines der ärmsten Länder der Welt

Der Südsudan zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der jüngste Staat Afrikas, der 2011 seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärte, versank von 2013 bis 2018 zunächst in einem Bürgerkrieg, dessen Nachwirkungen sich bis heute auswirken. Ursprünglich hatte Papst Franziskus geplant, das mehrheitlich christliche Land in der kommenden Woche zu besuchen. Der Besuch musste jedoch mit Rücksicht auf den Gesundheitszustand des Kirchenoberhauptes verschoben werden. Stattdessen teilte der Vatikan am Montag mit, dass Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin Anfang Juli in die Hauptstadt Juba reisen werde.

kna