Nach zwei Jahren Corona-Pause findet am Sonntag die traditionelle „Große Prozession“ in Münster statt.
Münster – Nach zwei Jahren Corona-Pause findet am Sonntag die traditionelle „Große Prozession“ in Münster statt. Unter dem Leitwort „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Kinder Gottes genannt werden“, wird sie in besonderer Weise von der ukrainischen Gemeinde mitgestaltet, wie das Bistum Münster am Dienstag mitteilte. Nach einem Gottesdienst um 10 Uhr in Sankt Lamberti gehen die Teilnehmenden bis zum Dom, wo Bischof Felix Genn um 11 Uhr eine Messe feiert.
2020 und 2021 hatte das Bistum die Prozession wegen der Corona-Pandemie abgesagt. Stattdessen hatten unter anderem Gottesdienste im Dom stattgefunden. Die 1383 begründete „Große Prozession“ geht auf ein Gelübde von Kirche und Bürgerschaft zurück. Damals gab es in Münster eine Pestkatastrophe mit rund 8.000 Toten und einem Großbrand, der große Teile der Stadt verwüstete. Bedeutenden Zulauf hatte die Prozession in der NS-Zeit, als sie zur Demonstration für den Glauben wurde. Damals nahmen regelmäßig fast 20.000 Menschen teil. Der Prozession vorausgetragen wird eine Nachbildung des historischen Pestkreuzes, dessen Original im Stephanschor des Doms hängt.