Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat die Ermittlungen gegen Jesuitenpater Jörg Alt (60) wegen Containerns wieder aufgenommen.
Nürnberg – Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat die Ermittlungen gegen Jesuitenpater Jörg Alt (60) wegen Containerns wieder aufgenommen. Ihm wird besonders schwerer Diebstahl vorgeworfen, wie der Jesuit am Mittwochabend auf Twitter schrieb. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage den Vorgang. Alt habe Anfang Juni in einem Schreiben weitere Beweise und Tatsachen vorgebracht. Diese würden nun geprüft. Das ursprüngliche Ermittlungsverfahren wurde Mitte Mai mangels Tatnachweis eingestellt. Alt wollte dies nicht hinnehmen.
Der Jesuit vermutete hinter der Entscheidung politische Gründe sowie eine Bevorzugung, weil er Priester ist. Bei anderen Menschen wäre angesichts der geltenden Rechtslage und deren Auslegung durch die Gerichte ein solcher Fall “unverzüglich und mit der ganzen Härte des Gesetzes zur Anklage gebracht worden”, hieß es. Man habe eine gerichtliche Befassung mit gesellschaftlich bedeutenden Themen vermeiden wollen.
Der Pater hatte sich im Dezember 2021 selbst wegen Containerns angezeigt, nachdem er aus Abfallbehältern von Supermärkten Lebensmittel genommen hatte. Mit der Aktion will Alt Druck auf die Bundesregierung machen, ein Gesetz zur Rettung von Lebensmitteln auf den Weg zu bringen und eine Agrarwende einzuleiten.
Die Aktion des Paters hatte große öffentliche Aufmerksamkeit erregt, vor allem auch in Sozialen Medien. Unter dem Hashtag #JesuitundDieb hatte er auch um Spenden für seine Anwaltskosten geworben. Alt wollte bewusst nicht auf Geld des Ordens zurückgreifen.