Papst Franziskus hält die vatikanische Finanzreform für gelungen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hält die vatikanische Finanzreform für gelungen. Er glaube, dass es damit genug Veränderungen gegeben habe, um weitere Finanzskandale zu verhindern, erklärte er im am Donnerstag veröffentlichten Ausschnitt eines Interviews der Nachrichtenagentur Reuters. Etwa die Investition in eine Londoner Luxusimmobilie, derzeit Gegenstand in einem Strafprozess im Vatikan, habe an der „Verantwortungslosigkeit der damaligen Struktur“ gelegen.
Aufgrund mangelnder Qualifikation sei die Verantwortung an Personen von außen abgegeben worden, „ohne ausreichende Kontrolle von innen“, so Franziskus. Dies könne nun durch das Wirtschaftssekretariat und dessen Besetzung mit Fachleuten verhindert werden. „Die Idee für das Wirtschaftssekretariat stammt von Kardinal George Pell. Er war das Genie“, so Franziskus abschließend mit Blick auf den inzwischen emeritierten australischen Kurienkardinal Pell (81), den der Papst 2014 zum Leiter des neu geschaffenen Wirtschaftssekretariates machte. Ende 2018 wurde Pell in seiner Heimat wegen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt. Im April 2020 hob Australiens Oberstes Gericht das Urteil wieder auf.
Das Wirtschaftssekretariat soll die ökonomischen, finanziellen und administrativen Angelegenheiten der Kurie und anderer vatikanischer Institutionen regulieren, kontrollieren und überwachen. Hier wird auch der Jahreshaushalt erstellt.