Papst Franziskus hat die Jugend Europas dazu aufgerufen, sich Gehör zu verschaffen. „Macht Lärm“, so der Papst.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat europäische Jugendliche dazu aufgerufen, sich Gehör zu verschaffen. „Wenn man euch nicht zuhört, schreit noch lauter, macht Lärm, ihr habt jedes Recht, über eure Zukunft mitzubestimmen“, forderte das Kirchenoberhaupt in einer am Montag veröffentlichten Videobotschaft an Teilnehmer der EU-Jugendkonferenz in Prag. Zugleich ermutigte er sie, „unternehmungslustig, kreativ und kritisch“ zu sein.
Junge Europäer hätten einen „weiten, offenen Blick“ und seien fähig, „über den Tellerrand hinauszuschauen“, so Franziskus. Sie sollten der Welt ein „neues Gesicht Europas“ zeigen. „Verwandelt den ‚alten Kontinent’ n einen ‚neuen Kontinent‘“, rief der Papst die Jugendlichen auf. Zudem lobte er ihr Engagement für den Klimaschutz. Er habe „mit Freude“ festgestellt, dass Jugendliche heute zu konkreten Initiativen fähig seien, so Franziskus. Frühere Generationen hätten hingegen „viel geredet und wenig gehandelt“.
Papst ruft zu Ende des „absurden Krieges“ auf
In dem Video rief das Kirchenoberhaupt erneut zu einem Ende des „absurden Krieges“ in der Ukraine auf, „bei dem wie üblich einige wenige Mächtige entscheiden und Tausende von jungen Menschen in den Kampf und in den Tod schicken“. In Fällen wie diesem sei es legitim, zu rebellieren. Er erinnerte an christliche Widerstandskämpfer während des Nationalsozialismus, etwa an den Österreicher Franz Jägerstätter, hingerichtet wegen Kriegsdienstverweigerung. „Hätten alle zu den Waffen gerufenen jungen Männer so gehandelt wie er, hätte Hitler seine teuflischen Pläne nicht verwirklichen können. Das Böse braucht Komplizen, um zu gewinnen“, erklärte der Papst.
Bei der EU-Jugendkonferenz in Prag tagen vom 11. bis zum 13. Juli Jugendvertreter gemeinsam mit politisch Verantwortlichen und diskutieren Anliegen und Forderungen von jungen Menschen in der Europäischen Union. Das aktuelle Treffen steht unter dem Motto „Gemeinsam für ein nachhaltiges und inklusives Europa einsetzen“.