Quellenausgabe zur NS-Zeit abgeschlossen

Die Akten der Regierung Adolf Hitlers von 1933 bis 1945 liegen nunmehr als kommentierte Quellenausgabe vor.

Quellenausgabe zur NS-Zeit abgeschlossen

Symbolbild von lil_foot_ auf Pixabay

Die Akten der Regierung Adolf Hitlers von 1933 bis 1945 liegen nunmehr als kommentierte Quellenausgabe vor. Am kommenden Dienstag wird im Historischen Kolleg München der elfte und letzte Band zu den Jahren 1944 und 1945 vorgestellt, wie die Bayerische Akademie der Wissenschaften und das Bundesarchiv in Koblenz am Freitag mitteilten. Die ersten Teilbände der mehr als 12.000 Seiten umfassenden Ausgabe erschienen 1983. Im kommenden Jahr soll die Edition auch online verfügbar sein, berichten die Wissenschaftler.

Referenzwerkzeug der NS-Forschung

„Diese Serie zählt zu den wichtigsten Referenzwerken der NS-Forschung und damit zu den bedeutendsten Quellenpublikationen der deutschen Zeitgeschichte überhaupt“, sagt der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann. „Sie zeigt, wie sich ungeheures Unrecht den Anstrich regulären Verwaltungshandelns gab. Mit dem Abschluss dieser Edition haben wir eine Grundlage der historischen Forschung geschaffen, die nachhaltig und für künftige Generationen elementar sein kann.“

219 ausgewählte Dokumente der Regierung

Der letzte Quellenband zeichnet den Angaben zufolge in 219 ausgewählten und kommentierten Dokumenten nach, wie das NS-Regime bis 1945 versuchte, die militärische Niederlage aufzuhalten. Alle Maßnahmen der Verwaltung seien dem „totalen Krieg“ untergeordnet, letzte Reserven mobilisiert worden. Zugleich sei es immer mühsamer geworden, die Bevölkerung mit dem Notwendigsten zu versorgen, erläutern die Forscher. Die Folgen des Attentats auf Hitler vom 20. Juli 1944 spielen demnach im vorliegenden Band ebenso eine Rolle wie der „Volkssturm“ und der Umgang mit Millionen Flüchtlingen aus Schlesien oder Ostpreußen.

 

Akten der Reichskanzlei, Regierung Hitler 1933-1945. Herausgegeben für die Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften von Hans Günter Hockerts und für das Bundesarchiv von Michael Hollmann. Bd. XI: 1944/45, bearbeitet von Hauke Marahrens unter Mitwirkung von Peter Keller. Mit Vorarbeiten von Friedrich Hartmannsgruber. DeGruyter Oldenbourg, Berlin/Boston 2022, 820 Seiten.

kna