655 Millionen Euro Spenden

Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands sind insgesamt 655 Millionen Euro für die betroffenen Menschen gespendet worden.

655 Millionen Euro Spenden

Malteser im Hochwasser-Einsatz 2021 – Verteilung von Lebensmittel und Ausrüstung im Kreis Euskirchen –Foto: Richardt/Malteser

Ein Jahr nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands sind insgesamt 655 Millionen Euro für die betroffenen Menschen gespendet worden. 80 Prozent dieser Gelder seien an Hilfsorganisationen gespendet worden, teilte das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) am Dienstag in Berlin mit. Weitere Spenden gingen an staatliche Einrichtungen oder übrige Körperschaften wie etwa Sparkassen. Die Zahlen basieren den Angaben zufolge auf einer DZI-Umfrage mit Informationen von 49 Hilfswerken und Bündnissen, staatlichen Einrichtungen und Verbänden.

46 Prozent der Gelder konkret verplant

38 der befragten Einrichtungen gaben nähere Auskünfte zur Mittelverwendung, so das DZI. Demnach hatten sie zum Zeitpunkt der Umfrage Ende Juni 35 Prozent der erhaltenen Spenden ausgegeben, weitere 46 Prozent der Gelder waren für Vorhaben konkret eingeplant.

Schwierige Abstimmungsprozesse mit anderen Beteiligten wie staatlichen Stellen, Partnerorganisationen oder Versicherungen wurden als Hauptgrund genannt, warum Gelder nicht schneller verwendet worden sind. Rund ein Drittel (35 Prozent) der Einrichtungen sah laut DZI in dem gemeinnützigkeitsrechtlichen Klärungsbedarf ein ernstes Hindernis.

Die Hochwasserhilfe bestätige die schon bei anderen Hilfseinsätzen gemachte Erfahrung, dass es teils erhebliche Zeit braucht, um Wiederaufbaumaßnahmen wirksam zu planen und durchzuführen, sagte DZI-Geschäftsführer Burkhard Wilke. Bei der Hochwasserhilfe im vergangenen Jahr seien Schwierigkeiten hinzu gekommen, die vielfältigen Ressourcen der Hilfe effizient und gesetzeskonform aufeinander abzustimmen. Es habe an einer zentralen Koordinationsebene gemangelt.

„Wirksamer Einsatz von Spenden erfordert Zeit“

„Zugleich sind die Hilfsorganisationen herausgefordert, in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit ein noch besseres Verständnis dafür zu schaffen, dass der wirksame Einsatz von Spenden neben Fachkompetenz auch ausreichend Zeit erfordert“, so der DZI-Geschäftsführer.

Die größten Spendenempfänger der Hochwasserhilfe 2021 waren laut DZI die Aktion Deutschland Hilft (282,2 Millionen Euro), das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe (88,5 Millionen Euro) und der Kreis Ahrweiler (40,7 Millionen Euro).

kna