Der Volksmissionar Philipp Jeningen (1642-1704) wird am Samstag in der Ellwanger Basilika selig gesprochen.
Ellwangen – Der Volksmissionar Philipp Jeningen (1642-1704) wird am Samstag in der Ellwanger Basilika selig gesprochen. Im Auftrag von Papst Franziskus kommt der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich nach Württemberg. Mit am Altar stehen der Rottenburger Bischof Gebhard Fürst und der Apostolische Nuntius Nikola Eterovic. Die Verehrung für den „guten Pater Philipp“ ist in der Region bis heute stark ausgeprägt.
In den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) kümmerte sich der Jesuit um Bauern, spendete Sakramente und pflegte einen asketischen Lebensstil. Bis heute liegen an seinem Grab in Ellwangen häufig Blumen und werden Kerzen entzündet. Jeningen kam in Eichstätt zur Welt und trat mit 21 Jahren in den Jesuitenorden ein. Er blieb sein ganzes Leben in der Region um die heutige Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg.
Den Seligsprechungsprozess beantragten sein Orden, das Bistum Rottenburg-Stuttgart und die Bischofskonferenz bereits im Jahr 1920. Der Vatikan stellte 1989 den für eine Seligsprechung nötigen „heroischen Tugendgrad“ fest. Eine medizinisch nicht erklärbare Heilung aus den 1980er Jahren wurde in Rom als Wunder anerkannt, das der Fürsprache Jeningens zugeschrieben wird.
Zu Beginn des Festwochenendes zur Seligsprechung ist am Freitagabend in Ellwangen eine Lichterprozession zur Basilika geplant. Nach dem Gottesdienst mit der Seligsprechung am Samstagvormittag sind die Mitfeiernden zum Mittagessen auf dem Marktplatz eingeladen. Am Abend ist eine Vesper vorgesehen. Am Sonntag soll es am Bergaltar auf dem nahen Schönenberg einen weiteren Gottesdienst geben. Die Seligsprechung überträgt die Diözese live auf ihrer Internetseite.
Zum Leben Philipp Jeningens ist ein Buch des Rottenburg Bischofs Gebhardt Fürst erschienen:
Das Buch „Menschenfreund und Mystiker – Pater Philipp Jeningen – Ein Seliger für heute“ aus dem Schwabenverlag in Ostfildern hat knapp 150 Seiten und kostet 17 Euro. Herausgeber des Buchs ist Bischof Gebhard Fürst.