Angesichts des umstrittenen Partyhits „Layla“ ist der katholische Jugendpfarrer und Rapper Norbert Fink zwiegespalten.
Köln – Angesichts des umstrittenen Partyhits „Layla“ ist der katholische Jugendpfarrer und Rapper Norbert Fink zwiegespalten. Das Lied habe auch seine positiven Seiten, sagte der Seelsorger im Erzbistum Köln am Freitag dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de. „Der Song hat einfach Ohrwurm-Qualität. Der lädt dazu ein, mitzugrölen. Man kann sich den Refrain superleicht merken. Das schafft Gemeinschaft, macht Spaß.“
Er selbst würde den Hit aber nicht auflegen, weil er ihn „anzüglich“ finde, so Fink. „Was ich an dem Lied schrecklich finde, ist, dass der Bordellbesuch ja im Grunde verherrlicht oder verharmlost wird.“ Es lade gerade dazu ein, ein Bordell zu unterstützen. „Und das ist ja im Grunde überhaupt nichts Positives, im Gegenteil, weder für die Frauen noch für die, die es besuchen.“
Die „Sexismus-Keule“ würde er aus Gerechtigkeitsgründen aber nicht rausholen, so der Pfarrer weiter. „Dann dürfte man ganz viele Songs von Rappern nicht hören, nicht spielen. Viele Mallorca-Hits, auch auf Spanisch oder auf Englisch, haben fragliche Texte.“
Der von Kritikern für sexistisch erklärte Hit „Layla“ der Künstler DJ Robin und Schürze war in den vergangenen Tagen auf mehreren deutschen Volksfesten verboten worden. Die Plattenfirma startete daraufhin unter dem Motto #freelayla eine Online-Petition gegen Zensur, die bis zum Freitagnachmittag von mehr als 37.000 Menschen unterschrieben war. Das umstrittene Lied um eine „Puffmama“ namens „Layla“ hatte Platz eins der deutschen Singlecharts erreicht.