Rektor fordert Woelki-Bekenntnis zu Bonn

Die Universität Bonn erwartet vom Kölner Kardinal Rainer Woelki Maria ein klares Bekenntnis zur dortigen Katholisch-Theologischen Fakultät als Standort der Priesterausbildung.

Rektor fordert Woelki-Bekenntnis zu Bonn

Kardinal Woelki (Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0)

Die Universität Bonn erwartet vom Kölner Kardinal Rainer Woelki Maria ein klares Bekenntnis zur dortigen Katholisch-Theologischen Fakultät als Standort der Priesterausbildung. „Der vom Kölner Erzbischof selbst formulierte Anspruch an die optimale Ausbildung der künftigen Geistlichen kann letztlich nur an der Universität erfüllt werden“, sagte Rektor Michael Hoch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch). Auf seine Warnung vor einer „schleichenden Aushöhlung“ des Standorts Bonn habe Woelki bislang nicht klar reagiert.

Der vor zwei Jahren begonnene Aufbau der kircheneigenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) sowie Überlegungen Woelkis, das Collegium Albertinum als Wohn- und Ausbildungsstätte der angehenden Priester von Bonn nach Köln zu verlagern, müsse man als „völlig unnötige Schwächung des Standorts Bonn“ verstehen, so Hoch. Zudem vermisse er eine inhaltliche Positionierung des Erzbischofs zu den Vorzügen einer ganzheitlichen Ausbildung an der staatlichen Universität mit interdisziplinären Begegnungen.

Vorige Woche hatten Rektorat, Senat und Hochschulrat in einer gemeinsamen Erklärung den Anspruch der Uni Bonn unterstrichen, alleiniger Ausbildungsstandort für die Kölner Priester zu sein. Darin pochen sie auf das 1929 geschlossene und völkerrechtlich bindende Preußenkonkordat, wonach Priesterkandidaten des Erzbistums Köln in Bonn studieren müssen.

Die KHKT, deren Finanzierung noch ungeklärt ist, stößt auch innerkirchlich auf Kritik. So lehnt die Laienvertretung des Erzbistums Köln die Hochschule als „komplett überflüssig“ ab. Ähnlich äußerte sich der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg: In Deutschland werde über zu viele und nicht über zu wenige theologische Standorte diskutiert. Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken warnte davor, dass die Öffentlichkeit auf den jährlichen finanziellen Aufwand in Millionenhöhe mit Unverständnis reagiert.