Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die neuesten Aussagen des Vatikan zum Reformprojekt Synodaler Weg in Deutschland begrüßt.
Augsburg – Der Augsburger Bischof Bertram Meier hat die neuesten Aussagen des Vatikan zum Reformprojekt Synodaler Weg in Deutschland begrüßt: „Ich finde es gut, dass der Heilige Stuhl sich zu dieser Erklärung entschlossen hat“, betonte er in einer ersten Reaktion: „Das zeigt zunächst, dass man sich in Rom sehr dafür interessiert, was in Deutschland geschieht. Das Einheitsrisiko ist virulent.“
Schließlich sage der Vatikan deutlich, dass man die Wege der einzelnen Länder und Bistümer in den weltweiten synodalen Prozess einbinden müsse: „Das kann ich als Weltkirchen-Bewegter und auch als Weltkirchenbischof nur begrüßen.“ Meier ergänzte, der Vatikan bremse nicht den Synodalen Weg, „aber er versucht, ihn zu kanalisieren und von der Weltkirche anreichern zu lassen“.
In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung hatte der Vatikan die Katholiken in Deutschland vor Alleingängen bei Kirchenreformen gewarnt. Der von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) angestoßene Synodale Weg sei „nicht befugt, die Bischöfe und die Gläubigen zur Annahme neuer Formen der Leitung und neuer Ausrichtungen der Lehre und der Moral zu verpflichten.“
Das Präsidium des Synodalen Weges wies die Kritik zurück. „Wir werden nicht müde zu betonen, dass die Kirche in Deutschland keinen ‚deutschen Sonderweg‘ gehen wird“, heißt es in einem gemeinsamen Statement des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, und der ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Das bringe auch die Satzung des Synodalen Weges zum Ausdruck.
„Dennoch sehen wir es als unsere Pflicht an, klar zu benennen, wo aus unserer Sicht Änderungen notwendig sind. Dabei spüren wir bereits jetzt, dass die von uns benannten Probleme und Fragen weltweit ähnlich sind“, so die beiden Präsidenten der seit 2019 laufenden Dialoginitiative zur Zukunft der Kirche in Deutschland.
Der Vatikan erklärte, es sei „wünschenswert“, dass die Vorschläge des Synodalen Weges „in den synodalen Prozess, auf dem die Universalkirche unterwegs ist, einfließen“. Wer hinter dem Papier steckt ist bislang unklar. Für viele Beobachter kam die Veröffentlichung überraschend; inhaltlich beruft sie sich auf frühere Äußerungen von Papst Franziskus.