Missbrauch in irischen Mütter-Heimen

Der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen hat Irland zur Verantwortung für den Missbrauch in Mutter-und-Kind-Heimen aufgerufen.

Der Menschenrechtsausschuss der Vereinten Nationen hat Irland zur Verantwortung für den Missbrauch in den Mutter-und-Kind-Heimen aufgerufen, in denen jahrzehntelang unverheiratete Schwangere und Mütter mit ihren Kindern untergebracht wurden. Die Menschenrechtsverletzungen in diesen Einrichtungen müssten anerkannt werden, erklärte das UN-Gremium zum Abschluss einer turnusmäßigen Prüfung am Mittwoch in Genf. Auch solle die Regierung eine Justizeinrichtung schaffen, um Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen und das „Recht aller Opfer auf Wahrheit“ sicherzustellen.

Der Ausschuss bezog sich auf Kritik an der staatlichen Untersuchungskommission, die Vorgänge und Missbräuche in den größtenteils von katholischen Frauenorden betriebenen Heimen aufklären sollte. Im Januar 2021 hatte sie ihren Bericht über den Zeitraum von 1922 bis 1998 vorgelegt. Daraus geht hervor, dass in solchen Einrichtungen Zehntausende Frauen misshandelt wurden und Tausende Babys und Kleinkinder starben.

Der irische Kinder- und Jugendminister Roderic O’Gorman sagte anlässlich der Veröffentlichung damals, der Bericht enthülle eine „Frauenfeindlichkeit, die von der Regierung über den Staat bis hin zur Kirche reichte, aber auch die gesamte Gesellschaft durchdrang“. Er sprach von einem massiven gesellschaftlichen Versagen.

kna