Mit dem umstrittenen Hochschulprojekt von Kardinal Rainer Maria Woelki ist jetzt auch die nordrhein-westfälische Landesregierung befasst.
Düsseldorf – Mit dem umstrittenen Hochschulprojekt von Kardinal Rainer Maria Woelki ist jetzt auch die nordrhein-westfälische Landesregierung befasst. Die von der Universität Bonn massiv kritisierte Priesterausbildung an der vom Erzbistum Köln getragenen Kölner Hochschule für Katholische Theologie (KHKT) sei „derzeit Gegenstand von Gesprächen“, sagte ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums am Montag in Düsseldorf der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Diese Gespräche zwischen allen Beteiligten seien aber vertraulich und daher keine näheren Angaben möglich.
Das Erzbistum Köln hat die Hochschule der Steyler Missionare in Sankt Augustin vor zweieinhalb Jahren übernommen und baut sie nun in Köln neu auf. Dort studieren auch angehende Geistliche der Erzdiözese. Dagegen wendet sich die Uni Bonn: Deren Katholisch-Theologische Fakultät sei nach dem Preußenkonkordat, einem völkerrechtlich bindenden Vertrag zwischen dem Vatikan und dem Land Nordrhein-Westfalen, alleiniger Standort für die Priesterausbildung im Erzbistum Köln.
Die KHKT, deren Finanzierung noch ungeklärt ist, stößt auch innerkirchlich auf Kritik. So warnte der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken davor, dass die Öffentlichkeit auf den jährlichen Aufwand in Millionenhöhe mit Unverständnis reagieren könnte. Die Laienvertretung des Erzbistums Köln lehnte die Hochschule als „komplett überflüssig“ ab. Ähnlich äußerte sich der frühere Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg: In Deutschland werde über zu viele und nicht über zu wenige theologische Standorte diskutiert.