Merz sieht zu wenig Reformbereitschaft in katholischer Kirche

Friedrich Merz (66), CDU-Bundesvorsitzender und Katholik, sieht seine Partei tief verwurzelt im christlichen Menschenbild.
München – Friedrich Merz (66), CDU-Bundesvorsitzender und Katholik, sieht seine Partei tief verwurzelt im christlichen Menschenbild. Deshalb bereite ihm auch der Zustand der katholischen Kirche zurzeit große Sorgen, sagte der Politiker der in München erscheinenden Illustrierten "Bunte". Wörtlich fügte er hinzu: "Die fehlende Reformbereitschaft, die Missbrauchsfälle und ihre mangelnde Aufarbeitung, das alles ist schon schwer erträglich für Christen wie mich, insbesondere wenn man selbst Kinder hat". Zugleich kritisierte er die skeptische Haltung des Vatikan zum deutschen Reformprozess Synodaler Weg.

Friedrich Merz Foto: Tobias Koch

Friedrich Merz (66), CDU-Bundesvorsitzender und Katholik, sieht seine Partei tief verwurzelt im christlichen Menschenbild. Deshalb bereite ihm auch der Zustand der katholischen Kirche zurzeit große Sorgen, sagte der Politiker der in München erscheinenden Illustrierten “Bunte”. Wörtlich fügte er hinzu: “Die fehlende Reformbereitschaft, die Missbrauchsfälle und ihre mangelnde Aufarbeitung, das alles ist schon schwer erträglich für Christen wie mich, insbesondere wenn man selbst Kinder hat”. Zugleich kritisierte er die skeptische Haltung des Vatikan zum deutschen Reformprozess Synodaler Weg.

Mit seiner Frau Charlotte (61) ist Merz seit 41 Jahre verheiratet. “Wir teilen unsere Hobbys auf dem Rad und in Wanderstiefeln, in der Natur, im Kino oder beim Konzert. Das verbindet ebenso wie der religiöse Hintergrund, den wir haben. Es wäre mir schwergefallen, eine Frau ganz ohne kirchlichen Hintergrund zu heiraten”, so der CDU-Politiker. Das Paar hat drei Kinder und sechs Enkel.

Konservativ zu sein, heißt für Merz nach eigenen Worten, “auch immer offen zu sein für Neues und für gute Argumente”. Nur wer sich ändere könne bestehen. So befürworte er es heute, wenn schwule oder lesbische Paare Kinder adoptieren. Denn die Zuwendung, die Kinder bräuchten, hänge nicht davon ab, ob die Eltern homosexuell oder heterosexuell seien. Die Entscheidung zur “Ehe für alle” habe er richtig gefunden, auch wenn er sich damals eine breitere gesellschaftliche Debatte darüber gewünscht hätte.