Der beurlaubte Münsteraner katholische Dompropst und Kirchengerichtsleiter Kurt Schulte (57) hat seine Ämter niedergelegt.
Münster – Der beurlaubte Münsteraner katholische Dompropst und Kirchengerichtsleiter Kurt Schulte (57) hat seine Ämter niedergelegt. Bischof Felix Genn habe dem Wunsch auf Amtsverzicht entsprochen, teilte das Bistum Münster am Montag mit. Schulte ist bereits seit Juni nach Vorwürfen grenzüberschreitenden Verhaltens beurlaubt. Der jetzige Amtsverzicht hänge jedoch nicht mit den bisher erhobenen Vorwürfen zusammen, hieß es.
Laut Bistum hatten sich zwei mutmaßliche Betroffene bei der Diözese gemeldet. Eine der Meldungen, die anonym eingegangen sei, habe der Interventionsbeauftragte Peter Frings an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, die jedoch keine Ermittlungen aufnahm. Das Bistum hat nach eigenen Angaben daraufhin eine interne Prüfung der Vorwürfe, eine sogenannte kirchenrechtliche Voruntersuchung, gegen Schulte eingeleitet. Ein solches Verfahren kann zu disziplinarischen Maßnahmen führen, etwa zur Untersagung der Ausübung der priesterlichen Dienste.
Genn muss den Angaben zufolge nun einen neuen Leiter des Kirchengerichts bestimmen. Kommissarisch übernimmt diese Aufgabe weiterhin Vizeoffizial Heinz Erdbürger. Bis das Domkapitel einen neuen Dompropst gewählt hat, liegt die vorübergehende Leitung bei Weihbischof Christoph Hegge. Das Domkapitel berät den Bischof, kümmert sich um die Gottesdienste an der Kathedrale und wählt bei Vakanz einen neuen Bischof aus einer Dreier-Liste des Papstes.