Papst: Missbrauch hat nichts mit dem Zölibat zu tun

Für Papst Franziskus hat sexueller Missbrauch nichts mit dem Zölibat zu tun, also mit der Verpflichtung der Priester zu einem ehelosen Leben.
Papst: Missbrauch hat nichts mit dem Zölibat zu tun

Papst Franziskus (Foto: © Edips – Dreamstime.com)

Für Papst Franziskus hat sexueller Missbrauch nichts mit dem Zölibat zu tun, also mit der Verpflichtung der Priester zu einem ehelosen Leben. Missbrauch sei eine „zerstörerische, menschlich teuflische Sache“ und passiere an vielen Orten, vorrangig in Familien, wo es den Zölibat nicht gebe, sagte das Kirchenoberhaupt in einem am Montagabend veröffentlichten Interview des Fernsehsenders CNN Portugal. Bei Missbrauch in der Kirche handele es sich daher „um die Monstrosität eines Kirchenmannes oder einer Kirchenfrau, die psychisch krank oder böse ist und ihre Position zur persönlichen Befriedigung ausnutzt“. Franziskus fügte wörtlich hinzu: „Unsere Kultur ist eine Kultur des Missbrauchs.“

Damit wolle er Missbrauch in der katholischen Kirche unter keinen Umständen leugnen oder kleinreden, ergänzte der Papst: „Selbst wenn es nur einer ist, ist es ungeheuerlich.“ Denn ein Priester oder eine Ordensfrau sei gerufen, Jungen und Mädchen zu Gott zu bringen. Durch den Missbrauch werde stattdessen das junge Leben zerstört. So etwas dürfe nie vertuscht werden; es gelte null Toleranz im Fall von Missbrauch. „Ein Priester kann nicht Priester bleiben, wenn er missbraucht hat“, sagte Franzikus.

kna