Freiburger Missbrauchsbericht kommt erst im April

Das Erzbistum Freiburg verschiebt die Veröffentlichung des Berichts zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Erzdiözese auf die zweite Aprilhälfte 2023. 
Freiburg – Das Erzbistum Freiburg verschiebt die Veröffentlichung des Berichts zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Erzdiözese auf die zweite Aprilhälfte 2023. Wie das Erzbistum mitteilte, müssen zunächst noch rechtliche Klärungen und Absicherungen vorgenommen werden. Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Freiburg wurde vorab über den Schritt informiert. Für die vom Erzbistum unabhängige Studie werten externe Experten - die 2018 eingesetzte "AG Aktenanalyse" - kirchliche Daten aus und befragen Zeugen, Betroffene und Beschuldigte.

Freiburgs Erzbischof Stephan Burger (Foto: Roger Kupfer / Erzbistum Freiburg)

Das Erzbistum Freiburg verschiebt die Veröffentlichung des Berichts zum Umgang mit sexualisierter Gewalt in der Erzdiözese auf die zweite Aprilhälfte 2023. Wie das Erzbistum mitteilte, müssen zunächst noch rechtliche Klärungen und Absicherungen vorgenommen werden. Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Freiburg wurde vorab über den Schritt informiert. Für die vom Erzbistum unabhängige Studie werten externe Experten – die 2018 eingesetzte „AG Aktenanalyse“ – kirchliche Daten aus und befragen Zeugen, Betroffene und Beschuldigte.

Der Bericht dürfte unter anderem auch deshalb öffentlich stark beachtet werden, weil es in ihm auch um die Rolle des früheren Erzbischofs Robert Zollitsch gehen könnte, der von 2008 bis 2014 Vorsitzender der Bischofskonferenz war. Der 84-Jährige ist Burgers Vorgänger und leitete die Diözese von 2003 bis 2014. Zuvor war Zollitsch rund 20 Jahre Personalchef. Ursprünglich sollte der Bericht am 25. Oktober vorgestellt werden. Die juristische Begleitung bei der Erfüllung zusätzlicher Anforderungen hat nach Angaben des Erzbistums die Kanzlei Friedrich Graf von Westphalen und Partner.

Burger erklärte: „Die Untersuchung zum Umgang mit sexualisierter Gewalt muss veröffentlicht werden und sie wird veröffentlicht werden. Die Wahrheit muss auf den Tisch, Aufklärung hat oberste Priorität.“ Dies sei die Erzdiözese den Betroffenen schuldig, aber auch den Mitarbeitenden. Burger sagte weiter, die Entscheidung zum Verschieben sei nicht leicht gefallen. Zentrales Ziel sei „eine rechtssichere und damit unanfechtbare Veröffentlichung“. Das Erzbistum investiert seit mehreren Jahren erhebliche Ressourcen und Finanzen in Aufarbeitung und Vorbeugung.