Unter dem Motto „Der Schrei nach Frieden“ lädt die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio Ende Oktober zu ihrem jährlichen interreligiösen Friedenstreffen nach Rom.
Rom – Unter dem Motto „Der Schrei nach Frieden“ lädt die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio Ende Oktober zu ihrem jährlichen interreligiösen Friedenstreffen nach Rom. Die Abschlussveranstaltung mit Friedensgebet am 25. Oktober im Kolosseum werde im Beisein von Papst Franziskus stattfinden, sagte der Sant’Egidio-Vorsitzende Marco Impagliazzo bei der Programmvorstellung am Dienstag in Rom. Der Papst habe mehrfach und sehr deutlich seinen Appell für Frieden zum Ausdruck gebracht. „Was mich beschäftigt, ist, dass er bis heute nicht ausreichend gehört wird“, so Impagliazzo.
Von politischer Seite werden der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie Nigers Präsident Mohamed Bazoum erwartet. Mit Macron werde es im Gespräch sicher auch um Fragen der Migration, um Afrika sowie um den Ukraine-Krieg gehen. Macron sei einer der wenigen Staatsführer, der noch direkten Kontakt zum russischen Präsidenten Wladimir Putin habe, sagte Impagliazzo.
Weitere politische Vertreter, etwa aus Deutschland, seien nicht eingeladen worden. Im vergangenen Jahr war die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Treffen angereist.
Das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, Bartholomaios I., sei in diesem Jahr leider verhindert, so Impagliazzo. Als seine Vertretung werde Metropolit Emmanuel erwartet. Auch Anglikanerprimas Justin Welby könne nicht nach Rom kommen.
Darüber hinaus haben der Generalsekretär der Islamischen Weltliga, Scheich Muhammad bin Abdul Karim Issa, und jüdische Vertreter, etwa Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia, ihr Kommen angekündigt. Auch aus den Kirchen Russlands und der Ukraine seien Delegationen eingeladen worden.
Insgesamt werden Vertreter aus 50 Länder erwartet; etwa 2.000 Teilnehmer hätten sich zu dem Treffen vom 23. bis 25. Oktober bereits angemeldet.
Das von Sant’Egidio veranstaltete „Gebetstreffen für den Frieden im Geiste von Assisi“ finden jährlich an unterschiedlichen Orten statt. Die 1968 in Rom gegründete Bewegung Sant’Egidio widmet sich karitativer Arbeit, Diplomatie in Bürgerkriegsgebieten und dem Dialog der Religionen.