Papst: Bewegung „Comunione e Liberazione“ muss Konflikte lösen

Papst Franziskus hat eine der größten geistlichen Bewegungen der katholischen Kirche ermahnt, ihre inneren Konflikte zu überwinden und die Einheit mit dem Papst zu wahren.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat eine der größten geistlichen Bewegungen der katholischen Kirche ermahnt, ihre inneren Konflikte zu überwinden und die Einheit mit dem Papst zu wahren. Bei einer Sonderaudienz für die Mitglieder der Bewegung "Comunione e Liberazione" (CL; auf deutsch: Gemeinschaft und Befreiung) sagte der Papst am Samstag auf dem Petersplatz: "Die Einheit muss stärker sein als die auseinanderstrebenden Kräfte und die alten Gegensätze."

Papst Franziskus –Foto: © Edips – Dreamstime.com

Papst Franziskus hat eine der größten geistlichen Bewegungen der katholischen Kirche ermahnt, ihre inneren Konflikte zu überwinden und die Einheit mit dem Papst zu wahren. Bei einer Sonderaudienz für die Mitglieder der Bewegung “Comunione e Liberazione” (CL; auf deutsch: Gemeinschaft und Befreiung) sagte der Papst am Samstag auf dem Petersplatz: “Die Einheit muss stärker sein als die auseinanderstrebenden Kräfte und die alten Gegensätze.”

Ausdrücklich betonte er, dazu gehöre auch die Einheit mit der zuständigen Vatikanbehörde und mit dem Papst. “Verschwendet nicht eure Zeit mit Geschwätz, Misstrauen und Gegensätzen!”, rief der Papst unter dem Applaus von mehreren zehntausend CL-Mitgliedern.

Ausdrücklich ging der Papst auf interne Krisen der in etwa 90 Ländern präsenten Bewegung ein. Er lobte den vor zwei Jahren unter vatikanischem Druck zurückgetretenen zweiten Leiter von CL, den spanischen Priester Julian Carron. Dieser habe in einer schweren Zeit die Bewegung geführt und die Einheit mit dem Papsttum gewahrt. Dennoch habe es “ernste Probleme, Auseinandersetzungen und eine rückläufige Präsenz dieser wichtigen Bewegung gegeben”, von der die Kirche und er selbst so viel mehr erhoffe. Auch diese Worte des Papstes quittierte die Menge mit Applaus.

Hintergrund der Äußerungen des Papstes waren interne Streitigkeiten in der Bewegung sowie Konflikte mit dem Vatikan in den vergangenen Jahren. Dabei ging es unter anderem um die vom Papst im Juni 2021 angeordneten neuen Leitlinien, die für alle geistlichen Bewegungen eine zeitliche Begrenzung der Leitungsämter auf maximal zehn Jahre vorsehen. Carron hatte die Leitung von CL nach dem Tod des Gründers Luigi Giussani 2005 übernommen.

Der neue Leiter von CL, der Mailänder Biochemie-Professor Davide Prosperi, dankte Franziskus. Der Papst und der Vatikan hätten der Bewegung in den vergangenen Jahren geholfen habe, neuen missionarischen Elan zu finden und eine neue Seite in der Geschichte der Bewegung aufzuschlagen.

Anlass der Sonderaudienz war der 100. Geburtstag des CL-Gründers Giussani. Dieser wurde am 15.10.1922 in der Nähe von Mailand geboren. Die später weltweit expandierende Bewegung CL gründete er 1968. Sie zählt heute nach unbestätigten Schätzungen weltweit rund 100.000 Mitglieder und ist auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsent.