Caritas hofft auf baldige Reformen

Die Caritas warnt vor Verzögerungen bei der Reform des kirchlichen Arbeitsrechts.
Caritas hofft auf baldige Reformen

Caritaspräsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Foto: Deutscher Caritasverband

Die Caritas warnt vor Verzögerungen bei der Reform des kirchlichen Arbeitsrechts. „Wir fragen uns mit größer werdender, quälender Sorge, ob es Bischöfe gibt, die kalte Füße bekommen“, schreibt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa in einem Gastbeitrag für die „Zeit“-Beilage „Christ und Welt“ (Donnerstag).

Derzeit beraten die katholischen Bischöfe über eine grundlegende Liberalisierung des kirchlichen Arbeitsrechts. Es geht um die Grundordnung für bundesweit rund 790.000 Beschäftigte bei Caritas und Kirche. Bislang gelten Anforderungen, die sich auch auf die private Lebensführung beziehen. So droht Angestellten unter Umständen etwa eine Kündigung, wenn sie nach einer Scheidung erneut heiraten oder wenn sie in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben.

Zwar hätten bei der jüngsten Vollversammlung des Synodalen Wegs zur Zukunft der Kirche in Deutschland weit mehr als zwei Drittel der Bischöfe einem Beschlusstext zugestimmt, der sich gegen Diskriminierung in der katholischen Arbeitswelt richte, schreibt Welskop-Deffaa. „Doch in einigen Bistümern ist in den letzten Wochen Unsicherheit entstanden, ob die Zustimmung zur neuen Grundordnung bis Ende des Jahres nun tatsächlich kommt.“

In einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hatte sich die Caritas-Präsidentin unlängst zuversichtlich gezeigt, dass sich die Bedenken der betreffenden Bischöfe entkräften lassen. An der Grundrichtung werde nicht gerüttelt: „Es wäre ja auch ein fatales Signal, wenn wir in letzter Minute vor der eigenen Courage kalte Füße bekommen würden.“

kna