US-Bistum unter Aufsicht gestellt

Paukenschlag für die katholische Kirche in den USA: Infolge eines Missbrauchsskandals wird das Bistum Buffalo unter unabhängige Aufsicht gestellt.
Washington – Paukenschlag für die katholische Kirche in den USA: Infolge eines Missbrauchsskandals wird das Bistum Buffalo unter unabhängige Aufsicht gestellt. Das ist laut übereinstimmenden Medienberichten (Mittwoch) das Ergebnis einer außergerichtlichen Einigung mit den Ermittlungsbehörden.

Bild von Sang Hyun Cho auf Pixabay

Paukenschlag für die katholische Kirche in den USA: Infolge eines Missbrauchsskandals wird das Bistum Buffalo unter unabhängige Aufsicht gestellt. Das ist laut übereinstimmenden Medienberichten (Mittwoch) das Ergebnis einer außergerichtlichen Einigung mit den Ermittlungsbehörden.

Demnach verpflichtet sich die Diözese, glaubhaft des Missbrauchs beschuldigte Priester zu überwachen und die Ergebnisse jährlich einer ehemaligen FBI-Expertin zur Prüfung vorzulegen. Diese soll die Öffentlichkeit regelmäßig über die Fortschritte informieren. Das Prozedere gilt für mindestens drei Jahre; die Kosten übernimmt die Kirche.

Es handelt sich den Angaben zufolge um die erste derartige Vereinbarung zwischen einem katholischen Bistum und den Behörden des Bundesstaates New York. „Viel zu lange haben die Diözese Buffalo und ihre Verantwortlichen ihre grundlegendste Pflicht – unsere Kinder zu führen und zu schützen – nicht erfüllt“, sagte die federführende Generalstaatsanwältin Letitia James. Nun werde eine „dringend benötigte“ unabhängige Aufsicht eingeführt, verbunden mit einer Rechenschaftspflicht. Im Gegenzug erklärte sich James bereit, eine Vertuschungsklage gegen das Bistum fallenzulassen.

Der seit 2021 amtierende Bischof von Buffalo, Michael Fisher (64), kommentierte den Vergleich mit den Worten: „Die Fehler der Vergangenheit dürfen nicht wiederholt werden.“ Er wolle seinen Teil dazu beitragen. So gebe es bereits seit vergangenem Jahr ein diözesanes Programm zur Überwachung mutmaßlicher Missbrauchspriester. Jedem Beschuldigten werde ein Beobachter zugewiesen. Bei Verstoß gegen Auflagen könnten Gehaltszahlungen eingestellt werden.

Das Bistum Buffalo steckt seit Jahren in einer schweren Missbrauchskrise. 2019 hatte Papst Franziskus den Rücktritt des damaligen Bischofs Richard Malone (76) angenommen. Weihbischof Edward Grosz (77) trat 2020 zurück. Wegen Hunderter Entschädigungsklagen erklärte die Diözese ihren finanziellen Bankrott.